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Wirtschaft lobt GAL

■ Handelskammer ist erleichert über den Verlauf der Koalitionsgespräche

Schaum vor dem Mund wegen der sich anbahnenden rot-grünen Koalition? Steile Sorgenfalten wegen blitzartiger Fortschritte im Rathaus? Wer gestern auf harte und besorgte Töne der Hamburger Handelskammer hoffte oder gar auf einen Appell zur Umkehr in Richtung Große Koalition, wurde von Handelskammer-Geschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz bitter enttäuscht.

Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Handelskammer vom Tag nach der Wahl ergab zwar, daß 90 Prozent der Firmenchefs Rot-Schwarz und nur zwei Prozent einer rot-grünen Stadtregierung „die Bewältigung der standortpolitischen Herausforderungen am ehesten zutrauen“. Über den bisherigen Verlauf der Koalitionsgespräche zeigte sich Schmidt-Trenz gestern dennoch sichtlich erleichtert.

So entdeckte er „positive Signale“dank der „raschen Vereinbarungen zugunsten wichtiger Verkehrsprojekte“. Sozialdemokraten und „Teile der GAL“hätten offenbar begriffen, daß die künftige „Wirtschafts- und Verkehrspolitik“in handelskammerfreundlichen Bahnen verlaufen müsse. „Der Kammer“, so betonte Schmidt-Trenz mit treuherzigem Augenaufschlag, „ging es nie darum, eine Konstellation per se zu verteufeln. Wir sind nicht an Personen und Parteien interessiert, sondern allein am Ergebnis“.

Sein Fazit: „Da sich die bisherigen Hamburger Senate stets der Wurzel des Hamburger Wohlstandes bewußt waren, bin ich zuversichtlich, daß die Verantwortlichen die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen.“Zumal, so räumte er lächelnd ein, die Handelskammer ja in den Koalitionsverhandlungen gehört werde.

In Wirtschaftskreisen wird den beiden Verhandlungsführern der Koalitionsgespräche, Ortwin Runde (SPD) und Krista Sager (GAL), denn auch hohe Anerkennung für ihr rasches und energisches Vorgehen ausgesprochen. Unter Henning Voscherau, da ist man sich einig, wäre es sehr viel schwieriger, aber wohl kaum noch kammerfreundlicher gelaufen. Die bange Frage lautet allein: „Macht die Basis der Grünen das mit?“fm

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