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"Erfolglos, aber nicht untätig"

■ Tiergartens Jugendstadträtin wehrt sich gegen den Vorwurf, im Fall Jasmin O. versagt zu haben. Der 13jährige wurde bereits über hundertmal beim Autoklauen und -fahren erwischt

Tiergartens Jugendstadträtin Elisa Rodé (Bündnis 90/Die Grünen) wehrt sich gegen massive Vorwürfe aus dem Senat: „Wir hatten bei Jasmin O. keinen Erfolg, waren aber nicht untätig“, sagte Rodé. Der aus Bosnien stammende 13jährige Jasmin O. ist in den vergangenen zwei Jahren über hundertmal von der Polizei aufgegriffen worden, weil er Autos klaute und dann – ohne Führerschein natürlich – mit ihnen fuhr. Dabei lieferte er sich auch Verfolgungsjagden mit der Polizei.

Jugendstaatssekretär Klaus Löhe (SPD) hatte Rodé via Bild- Zeitung – die nahezu täglich über Jasmin O. berichtet – Untätigkeit vorgeworfen und angedroht, den Fall an sich zu ziehen. „Wir müssen sofort dafür sorgen, daß er in ein geschlossenes Heim in Westdeutschland gebracht wird“, erklärte der Staatssekretär.

Nach Angaben Rodés bemühen sich die MitarbeiterInnen des Jugendamtes seit dem vergangenen Jahr um den Jungen: „Seit 1997 werden die Sozialarbeiter im Zwei-Tages-Rhythmus tätig.“ Sie kämen jedoch an Jasmin O. nicht ran. Dieser wird zwar von der Polizei – weil er mit 13 noch nicht strafmündig ist – stets bei Notdiensten abgeliefert, doch von dort haut er immer wieder ab. Es sei bisher nahezu unmöglich, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und erzieherisch auf ihn einzuwirken.

Deshalb versucht das Tiergartener Jugendamt seit vergangenen Monat genau das, was Staatssekretär Löhe jetzt einklagt: Die Stadträtin will Jasmin für vier bis sechs Wochen in einem geschlossenen Heim in Westdeutschland unterbringen. „Wir hoffen, daß man dann eine Beziehung zu ihm aufbauen kann“, begründete Rodé – deren Partei solche Heime eigentlich ablehnt – die Entscheidung. Die Kritik, zu spät zu diesem Mittel zu greifen, wies die grüne Jugendstadträtin zurück: Bevor man einem Kind die Freiheit entziehe, müsse man alles andere ausprobieren. „Wir haben den Auftrag, erzieherisch tätig zu werden, und nicht, Straftaten zu vereiteln“, sagte sie. Mit einem Gericht, das die Einweisung in ein solches Heim genehmigen müßte, habe das Jugendamt bereits Kontakt aufgenommen. Doch zunächst brauche man einen Platz für den Jungen.

Und diesen zu bekommen, ist gar nicht so leicht. In der Bundesrepublik, so die Angaben des Jugendamtes, gebe es insgesamt nur zehn solcher Einrichtungen mit etwa 150 Plätzen. Die meisten von ihnen seien belegt. „Aus fachlichen und politischen Erwägungen“ habe der Senat geschlossene Heime abgeschafft, wies Rodé die Kritik aus der Senatsjugendverwaltung zurück. Eine Berliner Einrichtung sei verpflichtet, den Jungen aufzunehmen, Heime in anderen Bundesländern nicht.

Das Jugendamt will Jasmin O. nun zunächst in einer Unterkunft der „Aktion 70“ unterbringen, die am Stadtrand mit straffälligen Kindern arbeitet. Dort soll der Junge ganz intensiv betreut werden. „Dieser Fall zeigt, daß die Jugendämter nicht wirklich ein Rezept haben“, sagt der stellvertretende Leiter des Tiergartener Amtes.

Das von der Bild-Zeitung gestreute Gerücht, Jasmin O. sei nicht wie behauptet erst 13, sondern bereits 18 Jahre alt, wies Stadträtin Rodé zurück. Nach ihrem Gespräch mit dem Jungen sehe sie keinen Anlaß, an seinem Alter zu zweifeln. Sabine am Orde

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