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Patte vom Phantompatienten?

■ Ehemaliger UKE-Chefarzt Hübener muß sich seit gestern wegen Abrechnungsbetruges vor Gericht verantworten

Der ehemalige Chefarzt der Radiologie an der Universitätsklinik Eppendorf (UKE), Prof. Klaus Henning Hübener, muß sich wegen des Vorwurfs des Abrechnungsbetruges seit gestern vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten. Er soll im Herbst 1991 bei einem Kassenpatienten, der eine private Zusatzversicherung hatte, 12.940,33 Mark zuviel abgerechnet haben. Laut Anklage hielt sich der Patient zwischen dem 24. September und 8. Oktober 1991 nicht im Krankenhaus auf.

„Ich weise den Vorwurf der Staatsanwaltschaft mit Nachdruck zurück“, sagte der angeklagte Mediziner. Bei dem Patienten habe er wegen akuter Beschwerden ab 24. September 1991 eine einwöchige Bestrahlungspause angeordnet und dessen Entlassung befürwortet. Während seiner Abwesenheit bei Vortragsveranstaltungen hätte sein Vertreter die Visiten durchgeführt, meinte der 55jährige.

Der Patient sei auf einer Karteikarte als „Phantompatient“geführt worden, sagte ein früherer Oberarzt gestern aus. „Er war nachts nicht in der Klinik, auch bei der Visite nicht.“Der 45jährige Mediziner erklärte weiter, daß sich in der Klinik „die Fälle der Phantompatienten damals häuften“. Er habe aber weder Abrechnungen des Angeklagten gesehen noch mit diesem persönlich über das Thema Phantompatienten gesprochen. Es habe in seiner Abteilung niemals die Anweisung gegeben, einen Patienten aufzunehmen ohne ein Bett zu benötigen, warf Hübener darauf ein.

Der wegen des UKE-Strahlenskandals vom Dienst suspendierte Hübener war in anonymen Briefen 1992 beschuldigt worden, ambulante Behandlungen bei Strahlenpatienten als stationär abgerechnet, Betten mehrfach belegt und Betrug in mehrfacher Millionenhöhe begangen zu haben. Der Prozeß wird fortgesetzt. dpa

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