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Vogelreservat bedroht

■ Naturschützer: Verseuchte Abwässer erreichen spanisches Naturschutzgebiet

Madrid (dpa) – Die Umweltkatastrophe in Südspanien greift zunehmend auf das Donana-Reservat über. Die zu Europas größtem Vogelschutzgebiet gehörenden Ufer des Guadalquivir seien von den hochgiftigen Abwässern verseucht worden, die aus dem geborstenen Auffangbecken einer schwedischen Bergbaufirma geflossen waren, teilte die Naturschutzorganisation Worldwide Fund for Nature (WWF) gestern mit. Laut WWF sind bereits Vögel im Nationalpark verendet.

Das spanische Umweltministerium betonte unterdessen, es sei „völlig ausgeschlossen“, daß die Giftstoffe in den Kern des Parks gelangten, wo 125 Arten von Vögeln nisten. Die giftige Flut, die neben Säure auch mehrere Schwermetalle wie Blei, Zink oder Kadmium enthielt, sei sechs Kilometer vor den Grenzen des Parks gestoppt worden.

Nach spanischen Presseberichten wurden unmittelbar nach der Umweltkatastrophe weitere Giftabwässer in den Fluß Guadiamar geleitet, der das Donana-Reservat mit Wasser versorgt. Die Einleitung sei mit Zustimmung der Behörden erfolgt, hieß es. Am Samstag waren fünf Millionen Kubikmeter hochgiftige Abwässer in den Guadiamar geströmt und hatten große Flächen am Rande von Europas größtem Vogelschutzgebiet verseucht. Die Giftflut sei eine „Zeitbombe“ für das Vogelschutzgebiet, erklärten Wissenschaftler auf einer Tagung in Madrid. Es sei nicht auszuschließen, daß der Naturpark irreparable Schäden erleide. Der geborstene Stausee habe die Sicherheitsstandards eines Dritte-Welt-Landes gehabt.

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