Kommentar: Preag-Land Bremen
■ Energie, Müll, Wasser in Preag-Hand
Vor mehr als zehn Jahren gab es in Bremen einmal eine heftige Diskussion über den Atomstrom-Riesen „Preag“, und daß doch die Bremer Stadtwerke gegen Übernahme-Stategien der Preag verteidigt werden müßten. Um Bremen herum war damals schon Preag-Land. Das ist lange her und bezeichnenderweise heute, wo diese Übernahme Bremens passiert, kein Thema mehr.
Die Veba-Tochter Preag hat wesentlichen Einfluß auf die Stadtwerke. In den vergangenen Monaten hat die Preag an einzelnen Punkten den Bremer Stadtwerken die Peitsche gezeigt, im Falle der Stromversorgung für die Stahlhütte das Zuckerbrot. So ist es kein Zufall, daß die Stadtwerke nun Hand in Hand mit der Preag-Tochter Gelsenwasser-AG den Antrag abgeben für die Übernahme des kommunalen Abwasser-Versorgung. Schritt für Schritt verfeinert sich das Netz, das die Preag über Bremens Versorgungsbereiche (Wasser, Energie, Müll) spinnt. Aus kartellrechtlichen Gründen kann die Preag nicht formell die Mehrheit an den Bremer Stadtwerken übernehmen, aber man wird es sich – wegen der Auswirkungen auf verbundene Geschäftsfelder – dreimal überlegen müssen, Preag-Wünsche zu ignorieren.
Wenn Bremen Stadtwerke-Anteile verkauft, dürfte es jetzt schon unmöglich sein, einen „strategischen Partner“ ins Auge zu fassen, der nicht irgendwie unter Preag-Einfluß steht. Klaus Wolschner
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