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■ QuerspalteWir freuen uns

Vorgestern sind wir rausgeflogen. Ist ja auch ganz okay so. Außerdem waren wir ja auch dafür gewesen, daß wir rausfliegen, weil es sonst ungerecht ist. Trotzdem schauten wir am frühen Sonntagmorgen sehr gebannt auf den Bildschirm, in dem die Wiederholung des Spiels lief und hofften, daß sich Vogts diesmal richtig entscheidet und nach der Pause Thon und vor allem Möller einwechselt. Als Überraschungscoup. Dann hätte das Spiel ganz anders ausgesehen. Hat er dann aber doch nicht gemacht. Schade eigentlich.

Bevor sie die Party verließ, die von dem Ausscheiden der Unsrigen nicht allzusehr beeindruckt war, erzählte E., daß einer Umfrage zufolge die Österreicher noch vor den Amis am stolzesten auf ihr Land wären. Am unstolzesten auf ihr Land wären Litauen, Estland und Deutschland. Ein großer zivilisatorischer Fortschritt, fand E. Das sollte man ja auch mal erwähnen. Das gibt es ja auch noch neben Kant und Goethe.

Und nun zum Fußball. Nächste Woche ist Love-Parade. Dr. Motte, der Vater der Love-Parade „ist streng monogam, betet jeden Abend für den Frieden der Welt und wartet immer noch auf eine Essenseinladung von Diepgen“. Motte ist prima! Die BVG hat sich auch was zur Love-Parade einfallen lassen. Mit dem „No Limit Ticket“ kann man 54 Stunden „total mobil“ rumfahren. Kostet nur zehn Mark und ist „in Form eines nur einmal verschließbaren, fluoreszierenden Armbandes gestaltet.“ Um dem Motto der Love-Parade „One world – one future“ – gerecht zu werden, „sponsert die Firma Condomi zu jedem Ticket ein Kondom“, denn „die BVG verkauft nicht nur Tickets, um Verkehr zu nutzen, sondern auch, um Verkehr zu haben!“ Wunderbar – Minderjährigensex im No-Limit-Info-Bus der BVG!! Außerdem kriegen No-Limit- Ticket-Besitzer noch einen „Wertgutscheinflyer“ mit vielen Ferienpaßermäßigungen. Zum Beispiel: „ein geiles Menü bei Burger King für nur 5.15 DM“ und zur „innerlichen Abkühlung gibt es irre Getränkegutscheine“. Wir freuen uns auf die Love-Parade! Detlef Kuhlbrodt

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