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Einhellige Uneinigkeit über Schröders Atom-Pläne

■ Grüne sehen im neuen Ausstiegskonzept eine Verhandlungsgrundlage, die Union ist empört

Hamburg/Bonn (dpa) – Als Grundlage für eine gemeinsame Atompolitik haben die Grünen den Vorstoß von SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder begrüßt, schneller als geplant aus der Atomenergie auszusteigen. Die neuen Fristen reichten nach ihrer Ansicht allerdings nicht aus.

Zwar sei ihre Partei froh, „daß Schröder dazu gelernt hat“, sagte die Parteivorsitzende Gunda Röstel gestern in Bonn. Aber diese neuen Vorstellungen seien „noch nicht hinreichend“, fügte ihr Kollege Jürgen Trittin hinzu.

Der Spiegel hatte berichtet, Schröder plane im Falle eines Wahlsiegs einen wesentlich schnelleren Atom-Ausstieg als bisher bekannt. Nach einem neuen „Ausstiegskonzept“ sei vorgesehen, die sechs ältesten deutschen AKWs – Obrigheim, Stade, Biblis A und B, Neckarwestheim 1 und Brunsbüttel – bereits in der ersten Legislaturperiode abzuschalten. Für die übrigen 13 Meiler will Schröder angeblich mit den Energiekonzernen Restlaufzeiten aushandeln.

Die Bundesregierung warf Schröder dagegen vor, zwei Drittel der deutschen Stromversorgung zur Disposition zu stellen. Wirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) erklärte, Schröder bereite den „Ausstieg der deutschen Wirtschaft aus der technologischen Weltliga“ vor und gefährde damit massiv 40.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze. Forschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) warnte vor den energiepolitischen Folgen eines Ausstiegs. Wenn die deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet würden, hätte dies Atomstromimporte aus Frankreich oder Osteuropa zur Folge.

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