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Unikliniken sollen 100 Millionen sparen

■ 130.000 Unterschriften für Erhalt des St.-Gertrauden-Krankenhauses. Proteste gehen weiter

Der Kampf um die Einsparungen bei den Krankenhäusern hat jetzt auch die Unikliniken erreicht. Das Steglitzer Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) und die Charité mit ihren Standorten in Mitte, Buch und dem Rudolf-Virchow-Klinikum im Wedding sollen sich mit 100 Millionen an den Einsparungen beteiligen, die in zwei Schritten von je 50 Millionen umgesetzt werden sollen. Das bestätigte gestern der Sprecher der Gesundheitsverwaltung, Christoph Abele.

Über den ersten Schritt liegt bereits ein Vorschlag der Wissenschaftverwaltung auf dem Tisch. Wie ihre Sprecherin Kerstin Schneider gestern auf Anfrage der taz mitteilte, entfällt demnach der größte Batzen auf den Charité- Standort Buch. Die beiden Bucher Spezialkliniken für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebsleiden, die Robert-Rössle- und die Franz-Volhard-Klinik, sollen 150 ihrer insgesamt 288 Betten einsparen. „Das bringt 30 Millionen“, so Schneider. Zudem sollen Doppelangebote abgebaut werden. Das Gesamtbudget der Uniklinika lag zuletzt bei 1,3 Milliarden Mark. Wie die zweiten 50 Millionen eingespart werden sollen, darüber soll die gemeinsame Wirtschafts- und Finanzkommission der Universitäten beraten. Sie sollen bis zum Jahre 2004 umgesetzt werden. Die Unikliniken sollen sich gegenüber der Wissenschaftsverwaltung bis zum Wochenende zu den Vorschlägen äußern. Damit scheinen die richtig großen Einschnitte bei den Unikliniken vom Tisch zu sein. Zuletzt hatten Gerüchte, daß ein ganzer Klinikstandort geschlossen werden soll oder die Charité mit ihrem Bettenhochhaus von Mitte nach Buch umziehen muß, die Gemüter erhitzt.

Unterdessen gingen gestern die fast täglichen Demonstrationen gegen die Klinikschließungen weiter. Mehrere hundert MitarbeiterInnen protestierten gestern vor dem Roten Rathaus gegen die Aufgabe des Wichern-Krankenhauses in Spandau und des Evangelischen Krankenhauses Schönow. Nach eigenen Angaben hat allein das katholische St.-Gertrauden-Krankenhaus in Wilmersdorf bereits 130.000 Unterschriften für seinen Erhalt gesammelt. Presseberichte, nach denen dieses und das St.-Hedwig-Krankenhaus in Mitte nun doch nicht geschlossen werden, aber einen Teil ihres Bestands verlieren sollen, wollte die Gesundheitsverwaltung gestern nicht bestätigen. Sabine am Orde

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