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Berlin probt Gesundheitsreform

■ Experten wollen Monopol der Apotheken und der KV knacken

In Berlin soll die Gesundheitsreform von Bundesministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Grüne) modellhaft erprobt werden. Im Mittelpunkt soll dabei eine enge Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern stehen, denn die fehlende Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung ist eines der großen und teuren Probleme des hiesigen Gesundheitssystems. Eine solche „Berliner Gesundheitsreform“ haben Politiker der Bündnisgrünen, SPD und CDU sowie Vertreter der Krankenkassen und der Klinikträger vorgeschlagen.

Sie soll bei chronisch kranken Krebs-, Rheuma-, Diabetes- oder AidspatientInnen, bei denen ein häufiger Wechsel zwischen ambulanter und stationärer Versorgung notwendig ist, erprobt werden. „Der Druck, daß sich etwas ändert, ist in Berlin noch größer als in anderen Regionen“, begründet der grüne Abgeordnete Bernd Köppl den Vorstoß. „Wir können nicht warten, bis die Gesundheitsreform bundesweit umgesetzt wird.“

Nach Vorstellung des Expertenkreises, zu dem unter anderem der AOK-Chef Rolf Dieter Müller und Ersatzkassenchef Karl-Heinz Resch, der Vorsitzende der Berliner Krankenhausgesellschaft und CDU-Politiker Franz Braun und Hans-Jochen Brauns vom Paritätischen Wohlfahrstverband gehören, sollen sich niedergelassene ÄrztInnen und Kliniken in Versorgungsverbünden zusammenschließen, an denen auch Selbsthilfegruppen beteiligt werden. Ärzte und Krankenhäuser sollen das Recht bekommen, ohne Zustimmung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Verträge mit Krankenkassen über solche Versorgungsverbünde zu schließen. Bislang hat die KV ein gesetzlich festgeschriebenes Monopol für solche Verträge zwischen Ärzten und Kassen.

Für die Versorgungsverbünde soll ein neuer gemeinsamer Finanztopf bei den Krankenkassen entstehen. Bisher sind die Budgets der niedergelassenen Arztpraxen und der Kliniken strikt voneinander getrennt. Unter Leitung der Ärztekammer soll ein Qualitätszirkel eingerichtet werden, an dem die beteiligten MedizinerInnen teilnehmen müssen. An dieser Qualitätskontrolle sollen auch PatientenvertreterInnen aus der Selbsthilfe beteiligt werden.

Zudem wollen die Gesundheitsexperten das Monopol der Apotheken knacken. Nach ihren Vorstellungen sollen niedergelassene ÄrztInnen künftig zu den gleichen Bedingungen wie Klinikapotheken Medikamente einkaufen dürfen. Köppl: „So sind Einsparungen von bis zu 80 Prozent möglich.“ Sabine am Orde

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