: Wale sind schlimmer als Klärschlamm
Berlin (taz) – An der Nordseeküste gestrandete Pottwale enthalten so hohe Konzentrationen an Umweltgiften, daß die Tierkadaver als Sondermüll anzusehen sind. Das ergaben kürzlich abgeschlossene Untersuchungen des Öko-Institutes Darmstadt, die Greenpeace in Auftrag gegeben hatte. Bei einigen Schadstoffen werden im Fleisch und im Fett dieser Wale nicht nur die für Lebensmittel, sondern sogar die für Klärschlamm maximal zulässigen Grenzwerte deutlich überschritten. Neben den klassischen Umweltgiften (PCBs, DDT, Chlorpestizide) wurden auch hohe Konzentrationen neuerer Dauergifte wie bromierter Flammschutzmittel (aus Computern, Autos, Elektrogeräten usw.), TBT (Biozid in Schiffsanstrichen) und Chlorparaffine (PVC-Weichmacher u.a.) in den Tierkörpern nachgewiesen. Und diese starke Vergiftung der Wale habe eben nicht nur Konsequenzen für den Arterhalt, sondern auch für ihre Entsorgung. Zur Zeit werden tote Wale und Robben meist in Tierkörperverwertungsanlagen zu Futtermitteln verarbeitet. Allerdings käme, so Manfred Krautter, Chemieexperte bei Greenpeace, „niemand auf die Idee, hochbelasteten Klärschlamm als Futtermittelrohstoff einzusetzen. Die vergifteten Wale müssen deshalb als Sondermüll entsorgt werden.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen