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Baldige Realisierung des Mahnmals gefordert

SPD, Grüne und PDS in Berlin haben gestern den Bundestagsbeschluß zum Holocaust-Mahnmal einhellig begrüßt und eine umgehende Realisierung gefordert. „Das Provinztheater mit Diepgen als Hauptdarsteller muß jetzt aufhören“, forderte der SPD-Lan-

desvorsitzende Peter Strieder. Seine Partei werde es nicht zulassen, daß das Ansehen Berlins weiter beschädigt werde. Auch der SPD-Faktionsvorsitzende Klaus Böger warnte vor Versuchen, mit „kleinkarierten bürokratischen Mätzchen eine neue unselige Debatte anzustoßen“. Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Renate Künast und Michaele Schreyer, begrüßten, daß es „der Berliner CDU mit Eberhard Diepgen und Klaus-Rüdiger Landowsky an der Spitze nicht gelungen“ sei, „die eigene bornierte Sichtweise als Meinung der BerlinerInnen auszugeben“. Sie wollen sich weiterhin dafür einsetzen, daß „auch der anderen Opfergruppen angemessen gedacht wird“. Für die PDS erklärte deren Fraktionsvorsitzende Carola Freundl, sie hätte zwar ein Mahnmal ohne Informationszentrum favorisiert, aber auch die jetzt beschlossene Variante trage dem Anliegen, der ermordeten Juden Europas zu gedenken, in angemessener Weise Rechnung. Der Vorsitzende der Jüdische Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, zeigte sich „sehr zufrieden“ über den Beschluß. Die Diskussion sei zu einem gedeihlichen Abschluß gekommen und werde nun mit Leben erfüllt.

Interview Seite 2

Zu der zehn Jahre währenden Debatte, die gestern ihren Abschluß gefunden hat, erscheint in der kommenden Woche eine mehr als tausend Seiten starke Dokumentation. „Der Denkmalstreit – das Denkmal?“ umfaßt die Protokolle des gesamten Prozesses und die begleitende Berichterstattung. Sie erscheint im Philo Verlag für 148 Mark.

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