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Besserer Sprit

■ Schwefelärmer schon ab 2001

Bonn (dpa/taz) – Die Bundesregierung hat einen guten Vorsatz verwirklicht: Schwefelarme Kraftstoffe sollen in Deutschland bereits im Jahr 2001 eingeführt werden – vier Jahre früher, als nach EU-Recht vorgesehen ist. Darauf haben sich Bundesregierung, Mineralölwirtschaft und Automobilindustrie unter Leitung unter Leitung des Wirtschaftsministeriums geeinigt, teilte das Ministerium am Freitag in Bonn mit.

Das EU-Recht sieht die Einführung schwefelarmer Kraftstoffe (unter 50 ppm [parts per million] ) spätestens im Jahr 2005 vor. Laut dem Umweltbundesamt bringt die Schwefelreduzierung von derzeit 200 auf 50 ppm eine Verringerung der schädlichen Rußpartikel in den Abgasen um 15 Prozent (taz vom 12. 5. 1999). Autos und LKWs können den neuen Sprit ohne Umrüstungen tanken.

Nach Angaben des Ministeriums müssen Bundestag und EU dem deutschen Alleingang zustimmen. Zur Zeit werde geprüft, in welcher Weise die Einführung solcher umweltfreundlicheren Kraftstoffe steuerlich gefördert werden kann. Berichte, die Bundesregierung wolle dabei das herkömmliche Benzin um 2 Pfennig verteuern, waren am Donnerstag vom Finanzministerium dementiert worden. Es seien noch keine Entscheidungen gefallen. Der Finanzsprecher der CSU-Landesgruppe, Bartholomäus Kalb, sagte unter Hinweis auf den jetzigen historischen Benzinpreis-Höchststand, es verbiete sich jede Diskussion über eine weitere Anhebung der Mineralölsteuer.

Das Wirtschaftsministerium erklärte, die Bundesregierung werde sich in der EU dafür einsetzen, daß in wenigen Jahren europaweit nahezu schwefelfreie Kraftstoffe (mit einem Schwefelgehalt von weniger als 10 ppm) vorgeschrieben werden. bpo

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