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Frau zu Tode gewürgt

■ 67-Jähriger steht wegen Totschlags an seiner pflegebedürftigen Frau vor Bremer Landgericht

Vor dem Landgericht Bremen muss sich seit Dienstag ein 67 Jahre alter Mann wegen Totschlags an seiner Ehefrau verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im April diesen Jahres im Vollrausch seine 83 Jahre alte Frau so stark gewürgt und geschlagen zu haben, dass sie starb. Die Frau war schwerst pflegebedürftig, konnte kaum noch hören und reden, musste gefüttert werden und saß im Rollstuhl. Ihr 16 Jahre jüngerer Mann kümmerte sich um sie, unterstützt von einem ambulanten Pflegedienst.

„Ich weiß nicht, wie das gekommen ist, ich habe doch alles für sie getan“, sagte der Angeklagte beim Prozessauftakt. Er gab an, sich an die genauen Todesumstände seiner Frau nicht erinnern zu können. „Ich war wirklich voll“, sagte der gebürtige Ostpreuße. Er räumte lediglich ein, seiner Frau früher „ein paar Ohrfeigen“ gegeben zu haben. Der 67-Jährige saß allerdings bereits mehrfach im Gefängnis, unter anderem wegen Schlägereien und anderer Gewaltdelikte. „Wenn sie Alkohol getrunken haben, werden sie grantig und böse“, hielt der Richter dem Mann vor.

Der Angeklagte hatte seine Ehefrau 1982 kennen gelernt, als er in Bayern in Haft saß – sie schrieb ihm Briefe ins Gefängnis. Später zog der Mann zu ihr nach Bremerhaven, wo das Paar 1994 heiratete. „Es gibt Leute, die behaupten, sie seien nur an der Rente ihrer Frau interessiert gewesen“, hielt der Richter dem Angeklagten vor. Während dieser von der Sozialhilfe lebte, bekam die 83-Jährige monatlich über 2.000 Mark Pension. Andere Leute hätten ihm jedoch auch bescheinigt, er habe sich durchaus liebevoll um seine pflegebedürftige Frau gekümmert. „Für ihren Tod kommen aber nur Sie in Frage – sie ist ganz, ganz schwer gewürgt worden“, erklärte der Richter. Mit einem Urteil in dem Prozess gegen den 67-Jährigen wird nicht vor kommender Woche gerechnet. dpa

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