: Das Vokabular der Koalitionäre
■ ... und die taz- Übersetzungshilfe
„Ich muss das Ergebnis erst mit den Parteigremien besprechen“, sagte der SPD-Vorsitzende Peter Striedernach den Sondierungsgesprächen.
Übersetzung: „Ich will SPD-Vorsitzender bleiben. Die Parteibasis kann ich nur befrieden, wenn ich die Koalitionsfrage offen halte. Am Ende werden die Genossen schon einsehen, dass es zur Großen Koalition keine Alternative gibt. Dann werde ich wieder Senator für Stadtentwicklung und bekomme noch das Bauressort hinzu.“
„Wenn ich heute eine Empfehlung geben würde, dann wäre das noch keine für die Große Koalition“, sagte SPD-Fraktionschef Klaus Böger .
Übersetzung: „Ich gebe noch keine Empfehlung. Und wenn die Zeit dafür gekommen ist, dann wird es eine für die Große Koalition sein.“
Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) sagte, sie stehe nur für eine Fortsetzung des Sparkurses zur Verfügung.
Übersetzung: „Entscheidet sich die SPD gegen den Sparkurs, bleibe ich sowieso nicht Senatorin. Zum Glück habe ich genügend Jobangebote.“
„Wir müssen die Einschnitte gemeinsam tragen und auch die Erfolge gemeinsam feiern“, sagte CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky . Die Übernahme des Finanzressorts durch die CDU sei denkbar.
Übersetzung: „Wenn ich sage, wir wollen das Finanzressort nicht, dann klingt das nach Flucht aus der Verantwortung. Außerdem müssen wir der SPD Zugeständnisse machen, schließlich haben wir keinen anderen Partner. Wir können uns darauf verlassen, dass die SPD bis zur nächsten Wahl genügend Fehler macht.“
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen hat die SPD vor überzogenen Forderungen gewarnt.
Übersetzung: „Wenn die SPD in die Opposition geht, sitze ich ganz schön in der Patsche. Markige Worte können trotzdem nicht schaden: Sonst wird die SPD übermütig, und meine eigene Partei fühlt sich um den Wahlsieg betrogen.“
Übersetzung: R. Bollmann
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