: Völkerverständigung
■ Die Freundschaft zwischen der DDR und Mosambik war vertraglich geregelt
Die ersten afrikanischen Kinder nahm die DDR bereits 1979 auf. Auslöser war damals der Überfall der südafrikanischen Armee auf das namibische Flüchtlingslager Kassinga in Angola. Auf Bitten von Sam Nujoma, dem damaligen Führer der Befreiungsbewegung Swapo und heutigen Regierungschef Namibias, wurden noch weitere Kinder aufgenommen.
Die „Schule der Freundschaft“ in Staßfurt bei Magdeburg eröffnete 1982 – ein Internat, das zunächst für die Jugendlichen aus Mosambik bestimmt war. Sie sollten dort vier Jahre zur Schule gehen und danach einen Beruf erlernen. Ab 1984 lebten auch Kinder aus Namibia in der „Schule der Freundschaft“. Die jungen Mosambiker kehrten mit Beendigung ihrer Berufsausbildung in ihre Heimat zurück. Die Kinder aus Namibia dagegen wurden 1990 – etwas überstürzt – ins mittlerweile unabhängige Namibia zurückgeschickt.
Am 25. Juni 1975 wurde Mosambik zur unabhängigen Volksrepublik erklärt. Staatschef wird der Führer der Einheitspartei Frelimo, Samora Machel. Im selben Jahr wird Mosambik in die UNO aufgenommen. 1976 wird die Rebellenbewegung Renamo durch den rhodesischen Geheimdienst und mit der Unterstützung Südafrikas gegründet. 1979 schließen die DDR und Mosambik einen Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit. Einige Mosambiker kommen in die DDR, um dort eine Schul- und Berufsausbildung zu erhalten. Die meisten aber kommen als Vertragsarbeiter. Nach der Unabhängigkeit Simbabwes 1980 übernimmt Südafrika die Aufrüstung der Renamo, die sich zu einer landesweit operierenden Terrororganisation entwickelt. Sechs Jahre später kommt Präsident Samora Machel bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben. Sein Nachfolger wird Joaquin Alberto Chissano.
1987 wird Mosambik Mitglied des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Auf dem 5. Kongress der Frelimo 1989 beschließt die Partei die Abkehr vom Marxismus-Leninismus. Ursula Trüper
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