: Stromrabatt für Fahrstühle
■ Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen schließt Großabnehmervereinbarung mit den HEW
Bis zu 270.000 Hamburger MieterInnen können im nächsten Jahr mit niedrigeren Betriebskosten rechnen und überdies den HEW-Atomstrom zum Rabattpreis beziehen. Das ergibt sich aus einer Vereinbarung, die der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) mit den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW) getroffen hat. Wie die Organisationen gestern mitteilten, bieten sie sowohl für die VNW-Mitglieder als auch für deren MieterInnen vergünstigte Strompreise an. In Hamburg könne das „zu einer jährlichen Verringerung der Wohnkosten um über 15 Millionen Mark führen“, erklärte VNW-Direktor Joachim Wege.
Wie die taz hamburg berichtete, hatte der VNW im Sommer bei mehr als 60 Stromlieferanten und -händlern in ganz Europa abgefragt, zu welchem Preis sie die VNW-Mitglieder und -Mieter beliefern würden. Die HEW machten das Rennen. Sie seien „möglicherweise seriöser oder zuverlässiger als ein ausländischer Anbieter“, sagte Peter Hitpaß vom VNW. Überdies seien viele Mitgliedsunternehmen seit Jahren HEW-Kunden. „Insofern ist es doppelt schön, dass es HEW geworden ist“, freute sich Hitpaß. HEW-Strom stammt zu ungefähr 80 Prozent aus Atomkraftwerken. Im günstigsten Fall ist er nur wenig billiger als preiswerte Ökostrom-Angebote.
Der Strom, den die VNW-Mitgliedsunternehmen für ihre Verwaltungsgebäude sowie für die Aufzüge und Treppenhausbeleuchtungen ihrer Mietshäuser benötigen, werde um bis zu 30 Prozent billiger werden, kündigten die neuen Partner an – je nachdem, wie gut der Deal war, den das Unternehmen mit seinem bisherigen Stromversorger gemacht hatte. Die Ein-sparung wird über geringere Betriebskosten an die MieterInnen weitergereicht.
Darüberhinaus können die MieterInnen ihre eigene Stromrechnung senken: Im Tarif „VNW-Mini“ zahlen sie ab dem 1. Januar 2000 satte 0,03 Pfennige pro Kilowattstunde weniger als für den günstigsten regulären HEW-Tarif, also 26,05 Pfennige. Viel-Verbraucher können einen Spezialtarif wählen. Für MieterInnen, die sich im ersten Quartal des Jahres 2000 für den Ex-Monopolisten entscheiden, soll der Atomstrom um mindestens einen weiteren Pfennig billiger werden.
Im VNW sind in Hamburg 71 Unternehmen und Genossenschaften organisiert, vom Altonaer Spar- und Bauverein bis zur GWG und der SAGA. Weitere 242 Mitglieder gibt es in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dort gilt für die Mieter das gleiche Angebot. Gernot Knödler
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