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Protest für Putz-Tarifvertrag

■ Senator Perschau kritisiert Forderungen als „maßlos“

Schätzungsweise 500 Putzfrauen hatten sich gestern im Schlachthof versammelt, um für den Erhalt der Eigenreinigung zu demonstrieren. „Das ist die letzte Warnung“, drohte der ÖTV-Vertreter Onno Dannenberg dem Bremer Senat.

Nachdem Finanzminister Perschau den alten Tarifvertrag zum 31. Dezember gekündigt hatte, fürchten die Putzfrauen jetzt eine verstärkte Vergabe der Reinigungsaufträge an private Unternehmen. „In Wirklichkeit sind das Billig-Anbieter, die für 60 Prozent des normalen Lohnes arbeiten“, erboste sich Dannenberg. Und weil sie ein viel „geringeres Leistungsspektrum“ als die Putzkräfte des ÖTVs haben, seien Perschaus Sparpläne eine „Milchmädchenrechnung“.

„Wir wollen nicht wie die Bettlerinnen zum Sozialamt gehen“, erklärte Sprecherin Karin Möller: „Aber wir sind kompromiss-bereit.“ Noch ließen die ÖTVler es bei der Demo bewenden, doch wenn der Senat nicht einlenkt, drohen sie mit Warnstreiks.

Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) dagegen wies gestern in einer Presseklärung die Forderung der ÖTV als „maßlos, unsachlich und irreführend“ zurück. Für die Steuerzahler müsse man die „Möglichkeiten des Marktes“ nutzen, um gute Preise und Arbeitsergebnisse zu erzielen. Die Privatisierung der Reinigungsleistung liege in einigen Kommunen derzeit bei rund 70 Prozent, während in Bremen bislang nur 28 Prozent an private Firmen vergeben wurde. jbd

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