: Die CDU überihren Paten
„Die Partei muss laufen lernen, muss sich zutrauen, in Zukunft auch ohne ihr altes Schlachtross [...] den Kampf mit dem politischen Gegner aufzunehmen.“
Angela Merkel, CDU-Generalsekretärin, 22. Dezember
„Wenn einer dem Vorsitzenden sachlich widersprach, wurde er öffentlich gerügt, er habe die Kameradschaft verletzt. Kritisierte ein Amtsinhaber die Spitze, hieß es nur, er sei undankbar.“
Richard von Weizsäcker, Exbundespräsident, 28. Januar
„Kohl hat die Partei im patriarchalischen Sinne geführt.“
Wolfgang Schäuble, CDU-Vorsitzender, 1. Dezember
„Es gibt heute noch einen – psychologisch vielleicht nachvollziehbaren – vorauseilenden Gehorsam nach dem Motto: Was würde Helmut Kohl wohl jetzt machen? Bei allem Respekt vor seinen Erfahrungen und seinen Leistungen: Die Kohl-Zeit ist vorbei.“
Ole von Beust, Hamburgs CDU-Fraktionsvorsitzender, 15. Januar
„Ich war sein Freund, ja. Ob ich es noch bin, hängt nicht von mir allein ab. Zu einer Freundschaft gehören immer zwei. Aber ich wäre heilfroh, wenn meine Beziehung zu Helmut Kohl morgen wieder so sein könnte, wie sie immer war. Vorausgesetzt, er sagt die Wahrheit.“
Norbert Blüm, stellvertretender CDU-Vorsitzender, 31. Januar
„Für viele Menschen in Ost und West ist Helmut Kohl wichtiger als die CDU. Deshalb kann ich nur sagen, Kohl aus der Partei schmeißen, mit mir nicht!“
Uwe Lehmann-Brauns, CDU-Kreisvorsitzender in Berlin-Zehlendorf, 21. Januar
„Sie verleugnen auch nicht ihren Vater, wenn er gegen das Recht gehandelt hat. Da bleibt immer eine innere Verwobenheit.“
Hildegard Müller, Vorsitzende der Jungen Union, 25. Januar
„Ich glaube, dass wir auf dem Weg der Trennung von Helmut Kohl nicht weiterkommen. Er hat gegen das Gesetz verstoßen, und dafür müssen wir zahlen. Aber mit Druck werden wir nichts erreichen. Der Dicke ist so, wie er ist, da ist nichts zu machen.“
Bernd Neumann, Bremens CDU-Landesvorsitzender, 20. Januar
„Die CDU muss sich nach ihrer langen und großteils sehr erfolgreichen Zeit mit Helmut Kohl erneuern. Sie muss lernen, ohne einen Übervater eine eigenständige Identität zu entwickeln“
Kurt Biedenkopf, CDU, Ministerpräsident von Sachsen
„Freunde lässt man nicht fallen.“
Josef Krekeler, CDU-Oberbürgermeister von Pirmasens, 11. Januar
„Ich werde ihm sagen, dass ich weiterhin fest an ihn glaube.“
Exfußballbundestrainer Berti Vogts, 24. Januar
Collage: Nadine Lange
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen