piwik no script img

Verfahren gegen Euthanasie-Ärztin

GERA dpa ■ Gegen die unter NS-Euthanasie-Verdacht stehende Jenaer Ärztin Rosemarie Albrecht wird wahrscheinlich noch in dieser Woche ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Gera fertige derzeit ein Gutachten an. Albrecht wird verdächtigt, während der NS-Zeit an der Tötung von 170 Behinderten, darunter elf Kindern, im Psychiatrie-Krankenhaus Stadtroda beteiligt gewesen zu sein. Bei ihren Vorermittlungen habe die Staatsanwaltschaft einen medizinischen Sachverständigen zur Auswertung der Krankenakten hinzugezogen. Hinweise auf die Beteiligung der 85-Jährigen an den NS-Euthanasieverbrechen hatte die Geraer Staatsanwaltschaft Mitte März erhalten. Sie nahm daraufhin Vorermittlungen auf. Der Verdacht gegen die Ärztin stützt sich auf eine Stasi-Akte von 1965. Die Stasi hatte damals wegen der Tötung von Psychiatrie-Patienten in Stadtroda ermittelt. Die Ermittlungen wurden später eingestellt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen