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Rechter als Staatshüter

Laut „Kennzeichen D“ soll der Neonazi Thomas Dienel für Thüringens Verfassungsschutz gearbeitet haben

ERFURT ap ■ Der wegen Volksverhetzung verurteilte Neonazi Thomas Dienel soll nach Recherchen des ZDF-Magazins „Kennzeichen D“ Informant des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen sein. Das ZDF teilte gestern mit, Dienel habe behauptet, diese Tätigkeit sei der rechten Szene von Nutzen gewesen. So habe das Landesamt in Erfurt „massenweise“ Werbematerial finanziert, was er als „Spendengelder“ für die rechtsextremistische Szene betrachtet habe. Der Präsident des thüringischen Landesamts für Verfassungsschutz, Helmuth Roewer, wollte noch keine Stellungnahme abgeben.

Roewer hatte 1999 mit seiner Bemerkung, dass das Dritte Reich nicht nur schlechte Seiten gehabt habe, scharfe, öffentliche Kritik provoziert. Gegenüber „Kennzeichen D“ forderte jetzt der Vize-Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, den Rücktritt Roewers.

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