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Die Erpressung ■  als Chance für die Stadtentwicklung!

Die politische Erpressung des Bremer Senats durch den Kaufmann und CDU-Politiker Bernd-Artin Wessels eröffnet zum letzten Male eine richtige Chance: Denn wenn die Stadtautobahn 281 nun weitgehend auf „Stelzen“ über das alte Großmarktgelände am Flughafen geführt werden soll – warum muss der Großmarkt dann eigentlich umziehen? Die brummenden Kühl-Aggregate, die am Überseehafen eine hochwertige Nutzung der benachbarten Flächen stören könnten, würden bei der Stelzen-Autobahn niemanden stören.

Bevor die Autobahn über das Großmarktgelände geplant war, gab es ein anderes Argument: Flächen für „hochwertige Ansiedlungen“ am Flughafen sollten freigemacht werden. In der Nähe der Stelzenautobahn-Trasse wird sich aber kaum „hochwertige“ Stadtentwicklung betreiben lassen.

Im Grunde dreht sich das Argument jetzt darum: Der Umzug des Großmarktes schafft nicht Flächen für hochwertigere Stadtentwicklung, sondern verhindert sie an dem neuen Standort „Übersee“.

Dreistellige Millionenbeträge aus dem „Investitionssonderprogramm“ sollen für den Umzug des Großmarktes zweckentfremdet werden. Bliebe der Großmarkt da, wo er ist, könnte das Geld für die Aufwertung des Standortes Übersee ausgegeben werden. Für 30 Mark pro Quadratmeter – das ist der Preis, den der Großmarkt bezahlt – würden moderne Dienstleis-ter gegenüber dem historischen Speicher XI Grund und Boden erwerben! Klaus Wolschner

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