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Berliner lieben Dudelfunk

Nach der neusten Media-Analyse hat „94.3 r.s.2“ hat die meisten Hörer in der Region. Von den öffentlichen-rechtlichen Sendern schneidet „Fritz“ mit Platz sieben am besten ab

Der in der Hauptstadt ansässige private Radiosender „94.3 r.s.2“ hat die meisten Hörer in Berlin-Brandenburg. Mit 235.000 Hörern in der Durchschnittsstunde machte er dem aus Potsdam sendenden „BB Radio“ (210.000) die Marktführerschaft in der Region streitig. Das geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Media-Analyse 2000 her. 186.000 Hörer und damit Platz drei in Berlin-Brandenburg ermittelte die MA für den Privatsender „104.6 RTL“.

Auf den weiteren Plätzen folgen „Berliner Rundfunk 91.4“ (170.000), „Antenne Brandenburg“ (131.000), „Spreeradio“ (128.000), „Fritz“ (116.000), „Energy 103,4“ (111.000), „SFB 88,8“ (101.000) sowie „Hundert,6“ mit 68.000 Hörern und „98.8 Kiss FM“ mit 35.000 Hörern in der Durchschnittsstunde.

Die Veröffentlichung der MA-Zahlen ist für die Radiomacher das wichtigste Ereignis der Jahres – hängen von den ermittelten Hörerzahlen doch die Preise für den Werbezeitenverkauf ab. Die MA für 2000 weist eine Neuerung auf: Bislang wurden die Werte nach persönlichen Befragungen ermittelt (Face to Face), für die aktuellen Zahlen kam jetzt erstmals eine computerunterstützte Telefonbefragung zum Einsatz.

Die MA wird im Auftrag der Radiosender, Werbekunden und Werbeagenturen von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA) in Frankfurt mit Hilfe mehrerer Umfrageinstitute erstellt. Für die am Mittwoch veröffentlichte MA 2000 wurden deutschlandweit zwischen Oktober 1999 und April 2000 rund 57.000 Menschen ab 14 Jahren zu ihren Hörgewohnheiten befragt.

ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer ist mit den Ergebnissen zufrieden. „Mit innovativen und eigenständigen Profilen haben wir in diesem schwierigen Markt den Privaten nicht das Feld überlassen“, so Rosenbauer. Fritz sei das meistgehörte Programm unter den 14- bis 19-Jährigen wie auch unter den 20- bis 29-jährigen. Auch Radio Eins habe unter den „Neueinsteigern“ in die MA ein respektables Ergebnis erzielt. Mit 40.000 Hörern pro Durchschnittsstunde sei das Konzept aufgegangen.

ORB und SFB werden bald einen neuen privaten Konkurrenten haben. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wird künftig einen Radiosender in Berlin betreiben. Wie die FAZ gestern mitteilte, erhielt die F.A.Z. Electronic Media GmbH von der Medienanstalt Berlin Brandenburg (MABB) die UKW-Hörfunkfrequenz 93,6 zugesprochen. Auf dieser Frequenz hatte bislang das Nachrichtenradio berlin aktuell gesendet. Nach dem Ausstieg des Mehrheitsgesellschafters Metromedia International Telecommunications Inc. und dem Einstieg der FAZ war die Frequenz von der MABB neu ausgeschrieben worden. Die MABB habe die Entscheidung getroffen, weil die FAZ „ein Radio mit hoher journalistischer Qualität“ entwickeln wolle. ADN/DPA/TAZ

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