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Frankreichs Koalition hat Sprit-Probleme

Die Proteste gegen hohe Mineralölpreise weiten sich aus. Der Ölmulti TotalElfFina meldet derweil Rekordgewinne

PARIS taz ■ Der Sprit-Krieg legt Frankreich lahm. Die grüne Umweltministerin Dominique Voynet drohte gestern wegen der Zugeständnisse an die Lkw-Lobby ihren Rücktritt an. Die Bosse intensivierten derweil ihre Blockaden an Raffinerien und Grenzübergängen. In vielen Landesteilen waren die Tankstellen bereits leer und mussten Betriebe wegen Nachschubmangels an Sprit schließen. Die Unterstützung der Fuhrunternehmer durch andere rollende Gewerbe wächst indessen rasant. Gestern beteiligten sich Taxi-, Fahrschul- und Krankentransport-Unternehmer sowie zahlreiche Bauern der großen rechten Organisation FNSEA an den Protesten gegen die hohen Mineralölpreise.

Doch die „Erdölkrise“ macht längst nicht alle Franzosen unglücklich. Der größte Konzern des Landes, der Mineralölmulti TotalElfFina, an dem der Staat noch bedeutende Anteile hält, meldete einen historischen Rekordgewinn von 22 Milliarden Franc (über 6 Milliarden Mark) für das erste Halbjahr 2000. Seine Aktien gingen auch gestern weiter in die Höhe. Für die Reinigung der Küsten, die durch die Havarie des Öltankers „Erika“ verschmutzt worden waren, hat der Konzern knapp 600 Millionen Franc hingelegt. DORA

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