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Einst Terroristin, jetzt Autorin

■ Ex-RAF-Frau Inge Viett liest in Oldenburg aus ihrer Autobiografie

Der deutsche Terrorismus ist ein Alien. Aus großer Entfernung begegnen wir ihm als euphorische Bewunderer oder ablehnend in selbstsicherer Pose. RAF schließlich bedeutet Gewalt.

Inge Viett gehörte zur RAF. In den 70er Jahren galt sie als eine der meist gesuchten Terroristinnen der Bewegung 2. Juni und später der RAF. Zweimal gelang ihr der Ausbruch aus der Haft. Um sich für den bewaffneten Kampf ausbilden zu lassen, flog sie in ein Mitlitärcamp nach Beirut. Nach der Ermordung eines französischen Polizisten tauchte sie in der DDR unter und begann unter einer neuen Identität mit Hilfe der Stasi ein neues Leben.

Nach der Wende wurde sie gefasst und zu 13 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis schrieb sie ihre Autobiografie „Niemals war ich furchtloser“. 1997 wurde sie vorzeitig entlassen. Der Regisseur Volker Schlöndorf wollte mit seinem Wettbewerbsbeitrag für die Berlinale „Die Stille nach dem Schuss“ ein Denkmal für eine unbekannte Terroristin setzen. Dabei greift er auf Vietts Autobiographie zurück.

Die Ex-Terroristin kritisiert Schlöndorffs Film scharf: effekthascherisch und völlig unpolitisch sei der Film geworden. Die Figuren würden in einer ideologischen Sprache reden, die ohne den politischen Kontext lächerlich wirken.

momo

Heute liest Inge Viett aus ihrer Autobiografie: 20 Uhr, Carl von Ossietzky Buchhandlung Oldenburg, Markt 24.

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