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Mutmaßlicher Entführer festgenommen

36-jähriger Berliner soll die neunjährige Sophia Wendt in seiner Hellersdorfer Wohnung festgehalten haben. Mann wurde festgenommen und in Krankenhaus eingeliefert, da er unter Medikamenteneinfluss stand

Acht Tage nach der Entführung der neunjährigen Sophia Wendt hat gestern die Polizei deren mutmaßlichen Kidnapper festgenommen. Den 36 Jahre alten Deutschen spürten die Ermitttler der „Soko Sophia“ gegen 14.30 Uhr in seiner Wohnung in der Suhler Straße Stadtteil Hellersdorf auf. Ein Schlüsseldienst musste die Tür der Wohnung öffnen, in der der mutmaßliche Täter angetroffen wurde. Die Beamten konnten ihn jedoch noch nicht vernehmen, da er unter dem Einfluss von Medikamenten stand. Er wurde nach seiner Verhaftung in ärztliche Behandlung gegeben und soll morgen vernommen werden. Eine erste Besichtigung der Wohnung ergab, dass sie bis ins Detail mit den Schilderungen Sophias übereinstimmte.

Nach Angaben von Polizeipräsident Hagen Saberschinsky ist die Polizei überzeugt, dass ihr der mutmaßliche Entführer ins Netz gegangen ist. „Hinweise aus der Bevölkerung, die Aussagen sowie die Wohnungsskizze des Mädchens“, so Saberschinsky, hätten zu „diesem Erfolg geführt“. Insbesondere die Angaben Sophias hinsichtlich der Wohnungsgröße und des Pkws – ein dunkler BMW – führten „die Soko schließlich auf die richtige Spur“. Saberschinsky will den Mann morgen dem Haftrichter vorführen.

Seit Donnerstagmittag hatte die Polizei mit Spürhunden und Hubschraubern nach der Neunjährigen gesucht. Am Wochenende durchkämmten zeitweise bis zu einhundert Polizisten den Stadtteil Marzahn, benachbarte Laubenkolonien und eine Einfamilienhaussiedlung. Die Soko aus 30 Beamten wurde zusätzlich gebildet, in die auch die Mordkommission miteinbezogen war. Die Bevölkerung wurde über Lautsprecherdurchsagen und auf Handzetteln um Hilfe gebeten. Am 8. Januar war Sophia unverletzt bei ihren Eltern aufgetaucht. Nach ihren Angaben wurde sie von einem Unbekannten auf dem Rückweg vom Hort abgefangen. Der Mann habe sie umklammert, in seinen Wagen gezwungen und ihr angedroht, ein Messer zu ziehen, wenn sie schreie. Danach sei sie in einen Plattenbau verschleppt und dort gefangen gehalten worden.

Kriminaloberrat Jochen Sindberg erinnerte gestern daran, dass in den vergangenen 4 Tagen vierzehn Wohnungsbaugesellschaften, deren Bewohner und Ein-Zimmer-Wohnungen von der Polizei überprüft worden waren. Bereits „im ersten Haus“ seien die Ermittler fündig geworden, sagte Sindberg. Das Haus befindet sich nur wenige hundert Meter von der Wohnung des Mädchens entfernt. ROLA

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