: Rüge für CDU-Fraktion
Rechnungshof wirft Berliner Regierungsfraktion vor, Steuergelder für Wahlwerbung ausgegeben zu haben
BERLIN dpa ■ Die große Koalition in der Hauptstadt wird nun durch neue Enthüllungen über das Finanzgebaren der Berliner CDU-Fraktion belastet. Nach der Affäre um Barspenden an CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky wird jetzt der Fraktion gesetzwidriger Umgang mit öffentlichen Geldern vorgeworfen.
Der Landesrechnungshof rügte, die Fraktion habe Steuergelder unzulässig für Wahlwerbung und Parteienfinanzierung ausgegeben. Das berichtete der Berliner Tagesspiegel. Genannt werden rund 826.000 Mark in den Jahren 1994, 1995 und 1997. Die Fraktion habe bereits 250.000 Mark an die Landeshauptkasse zurückgezahlt, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Uwe Goetze. Die Darstellung, die „Berliner CDU trickse mit Steuergeld“, wies er als falsch zurück.
Der Koalitionspartner SPD sieht die Sache nicht so locker. „Dauernd kommen neue Informationen im Zusammenhang mit dieser Spendenaffäre ans Tageslicht“, sagte SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen müsse „eventuell auch personelle Konsequenzen ziehen“. Die CDU müsse sich fragen, inwieweit sie „personell noch richtig aufgestellt ist“, sagte SPD-Landeschef Peter Strieder.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen