: Krisensitzung bei Bankgesellschaft
Aufsichtsrat beriet neue Konzern-Ausrichtung
Der Aufsichtsrat der Bankgesellschaft Berlin hat gestern über eine Neuausrichtung des durch hohe Immobilienrisiken in Turbulenzen geratenen Bankkonzerns beraten. Das Aufsichtsgremium trat am Nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Erwartet wurde, dass der Konzernvorstand Norbert Pawlowski vorübergehend den vakanten Vorstandsvorsitz der Landesbank übernimmt. Die Nachfolgeregelung für den von der Spitze der Berlin Hyp zurückgetretenen CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky wird noch längere Zeit beanspruchen. Bei den Teilbanken sind insgesamt fünf Vorstandsmitglieder im Zusammenhang mit Sonderprüfungen der Bankenaufsicht und der CDU- Spendenaffäre zurückgetreten. CDU und SPD haben sich hinter den Vorstandschef der Bankgesellschaft, Wolfgang Rupf, gestellt. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Untreue bei Kreditengagements der Berlin Hyp eingestellt. Die Ermittlungen haben ergeben, dass ein Straftatbestand nicht vorliege, sagte ein Justizsprecher. Anlass des Verfahrens war ein Schreiben des Grünen-Fraktionschefs Wolfgang Wieland, wonach die Berlin Hyp der vor dem Konkurs stehenden Muge GmbH & Co KG Schulden in Höhe von 60 Millionen Mark erlassen habe. Die Ermittlungen haben den von Wieland vorgetragenen Schuldenerlass nicht bestätigt. Ein Forderungsverzicht sei von der Berlin Hyp nicht erklärt worden. Auch Darstellungen, wonach zu Lasten der Bankgesellschaft der Kommanditist Bernd Porsch abgefunden sei, habe sich „im Rahmen der geführten Ermittlungen nicht bestätigt“. DPA, DDP
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