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Telekom wenig wert

Telekom-Manager wussten früh von Fehlbewertung der Immobilien. Eventuell muss weiter abgewertet werden

HAMBURG/DÜSSELDORF/BERLIN dpa/afp ■ Die Immobilien der Deutschen Telekom sind vermutlich noch weniger wert als bisher angenommen. Nachdem sie ihre Immobilienwerte bereits Ende Februar um 3,9 Milliarden Mark nach unten korrigieren musste, steht der Telekom nun möglicherweise eine weitere Abwertung ins Haus. „Ich kann heute noch nicht sagen, ob 3,9 Milliarden die richtige Zahl ist“, sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick im ARD-Fernsehen. Verlässliche Aussagen über den tatsächlichen Immobilienwert erwarte er im dritten Quartal.

Der ehemalige DeTe-Immobilien-Chef Frerich Görts hatte am Samstag geäußert, dass die Immobilien um weitere vier bis sechs Milliarden DM abgewertet werden müssten. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek wies diese Spekulationen jedoch als „haltlose Phantastereien“ zurück. Görts soll die Unternehmensführung um Vorstandschef Ron Sommer bereits 1998 über eine Fehlbewertung informiert haben. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel hat Görts damals Telekom-Chef Ron Sommer sowie den Aufsichtsratschef Helmut Sihler mehrfach auf Ungereimtheiten aufmerksam gemacht. Dem früheren Finanzvostand Joachim Kröske soll er laut Focus im März 1998 berichtet haben von einer Überbewertung der Telekom-Immobilien in Bonn, Düsseldorf, Köln und München. In einem vertraulichen Schreiben an Kröske vom April 1998 dann habe er den Abschreibungsbedarf für 1998/99 auf „mindestens 1,5 bis zwei Milliarden Mark“ beziffert.

Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte vor kurzem ihre Ermittlungen zu der Fehlbewertung auf Sommer ausgeweitet. Telekom-Aktionäre hatten Strafanzeigen gegen Sommer und Sihler gestellt.

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