: Ungeliebte Parade
So viel steht fest: Die Love Parade findet nicht am 14. Juli statt. Um Ausweichtermin am 21. Juli wird noch gerungen
BERLIN taz ■ Love, Love, Love Parade: Die erste Runde hat die Love Parade GmbH, Veranstalter des Berliner Mega-Ereignisses, gegen die Bürgerinitiative „Rettet den großen Tiergarten vor der Love Parade“ verloren. Berlins Innensenator Eckart Werthebach lehnte es am Donnerstag erneut ab, sowohl Raver als auch Parkschützer durch den Tiergarten ziehen zu lassen – obwohl die Veranstalter der Love Parade eine Routenänderung vorgeschlagen hatten. Er gab den Tiergartenschützern Vorrang, denn diese hatten ihren Marsch zuerst angemeldet.
Parallel mochte Werthebach die beiden Veranstaltungen nicht stattfinden lassen – selbst bei einer Änderung der Strecke wären die beiden Parteien zwangsläufig an der Siegessäule zusammengetroffen.
Damit geht der Kampf nun in die zweite Runde: Die Love-Parade-Veranstalter haben sich den 21. Juli als denkbaren Ausweichtermin für die Parade ausgeguckt. „Allerdings sind für diesen Tag schon wieder zwei weitere Veranstaltungen angekündigt“, sagte Hartmut Rhein, Sprecher der Berliner Innenverwaltung der taz. Daher müssen nun Kooperationsgespräche mit den anderen Demonstrationsgrüppchen geführt werden – der „Aktion 2000“ und einer Lehrerdemonstration gegen den Bildungsnotstand. „Wir können noch keine Aussage darüber machen, wann der Konsens zwischen den drei Gruppen zustande kommt“, sagte Rhein. Fest steht allerdings, dass die Aktion 2000 mit ihrer Demonstration für eine „gesunde Lunge Tiergarten“ der Love Parade abermals zuvorgekommen ist. Und dass der Love Parade GmbH wieder Ärger ins Haus steht: Gestern hat die Aktion 2000 juristische Schritte angekündigt, sollte die Love Parade am 21. Juli auf ihrer Stammroute durch den Tiergarten genehmigt werden.
Dass die Bürgerinitiative Rettet den großen Tiergarten vor der Love Parade das Gebiet um die Siegessäule nun am 14. Juli allein als Demo-Pflaster beanspruchen darf, sei „ein Etappensieg“, sagte der Sprecher der Initiative, Hans-Heiner Steffenhagen.
ANNA HOLZSCHEITER
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