Abschied von Conny

■ Der Vegesacker Fährhaus-Wirt ist tot

Conny Krämer ist tot. Der Wirt der Szene-Kneipe „Fährhaus“ am Vegesacker Hafen starb in der vergangenen Woche. Seine Freunde nahmen jetzt in einer Trauerfeier Abschied von ihm. „Er war einer von uns. Conny Krämer bleibt unvergessen“, sagte Helmut Gehle im Namen der Freunde und erinnerte an die gemeinsamen, „politisch und kulturell revolutionären Zeiten der 60er, 70er und Anfang der 80er Jahre“. Helfer in allen Lebenslagen für viele Schüler und Lehrlinge – „für die rebellische Jugendgeneration“, politisch engagiert gegen Apartheit und Rassismus und sehr interessiert am „Schicksal Latein- und Mittelamerikas“, so charakterisierte Gehle den Wirt, der in seinem Fährhaus „wie eine Insel im spießigen Vegesack, wie ein Sozialarbeiter“ gewirkt habe. Pastor Volker Keller betonte Conny Krämers Nonkonformismus: „Als großes, kräftiges Original schwamm er nicht mit dem Strom. Für Vegesack ist sein plötzlicher Tod ein echter Verlust, denn Conny Krämer gehört zu Vegesack wie der Walkiefer.“

Nach der Feier ging es – wohin sonst – ins Fährhaus. Die Themen: Conny Krämer und die „stürmischen 60er und 70er“, das Getränk: Bier, die Musik: alles von Janis Joplin bis Spooky Tooth. Einer, der schon früher dabei war, befand: „Bald wie in alten Zeiten.“ hrg