: Landowsky schon wieder zurückgetreten
Der umstrittene CDU-Politiker hat nun auch sein Amt als stellvertretender Landesvorsitzender der Union aufgegeben
Der ehemalige Bamberger, ehemalige Abiturient, ehemalige Verbindungsstudent, ehemalige Fakultätssprecher, ehemalige Vorstandsassistent der Berliner Pfandbriefbank, ehemalige selbständige Rechtsanwalt und ehemalige Vorstandssprecher der Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank sowie ehemalige Landesvorsitzende der Jungen Union, ehemalige CDU-Generalsekretär und ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus-Rüdiger Landowsky ist nun auch vom Amt des stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden zurückgetreten. Letzteres teilte der Pressesprecher der CDU, Matthias Wambach, am Freitagabend mit.
Erst auf dem vergangenen CDU-Parteitag am 12. Mai hatte sich Landowsky um das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden beworben und dabei 71 Prozent der Stimmen erhalten. Schon Ende Mai war Landowsky dann allerdings wieder von seinem Amt als Vorsitzender der G-10-Kommission sowie als Mitglied des SFB-Rundfunkrats und als Mitglied des Stiftungsrats der Deutschen Klassenlotterie zurückgetreten. Ob Landowsky in näherer Zukunft auch seine Mitgliedschaft in der Karl-Hofer-Gesellschaft sowie im Verwaltungsrat des Neuen Berliner Kunstvereins aufgeben wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Politische Beobachter halten dies nicht für ausgeschlossen.
In ernste Bedrängnis war Landowsky zu Jahresanfang geraten, als im Abgeordnetenhaus seine Doppelrolle als Politiker und Banker im Zusammenhang mit neuerlichen Wertberichtigungen bei der Bankgesellschaft Berlin auf den Prüfstand geraten war. Am 12. Februar 2001 war Landowsky daraufhin von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp zurückgetreten. Er reagierte damit auf Fehlbuchungen von Spenden, die im Jahr 1995 von Kreditkunden seiner Bank an die CDU geflossen waren. Einen Verzicht auf den Fraktionsvorsitz schloss Landowsky trotz erdrutschartiger Verluste in der Sympathieskala zunächst aus, erklärte aber schließlich angesichts des großen Druckes auch innerhalb der eigenen Partei seinen Rücktritt zum 15. Mai. SAND
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