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Dunkler Kontinent

Literaturwissenschaftler und Autoren werden nicht müde, den Regalmetern Bachmann-Literatur weitere hinzuzufügen. Joachim Hoell hat für die Porträtreihe von dtv eine neue Biografie geschrieben und bemüht sich redlich, alles Wesentliche von und über Ingeborg Bachmann zusammenzutragen (160 Seiten, 17,50 DM). Das einzig Neue sind die Fotos, die der Bachmann-Pilger Hoell während seiner Fahrten auf den Spuren der Dichterin gemacht hat. Die Häuser und Wohnungen, in denen Bachmann gelebt hat, von der Durchlassstraße 5 in Klagenfurt, bis hin zur Via Bocca di Leone 60 in Rom – jetzt sind sie alle dokumentiert.

Zum 75. Geburtstag der Schriftstellerin hat ihr einstiger Lektor beim Piper-Verlag, Reinhard Baumgart, 14 Autoren gebeten, über Ingeborg Bachmann zu schreiben („Einsam sind alle Brücken“, 128 Seiten, 28 DM). Unter ihnen auch der Ingeborg-Bachmann-Preisträger Franzobel, der erzählt, wie ihm der Preis in seinem Heimatort zu Ruhm und Ehre gereichte, weil man dort dachte, das sei der Titel für einen Friseur-Weltmeister: „Bachmann hieß in Lenzing der Friseur!“Als klar wurde, dass es sich nur um einen Vorlesewettbewerb handelte, sank das Ansehen rasch wieder. Kathrin Schmidt dichtet zudem Ingeborg Bachmanns Gedicht „Liebe: Dunkler Erdteil“ um. dir