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Angriff auf Gaza

Israelische Hubschrauber beschießen palästinensische Polizeigebäude in Gaza. Im Westjordanland sterben sechs palästinensische Aktivisten

GAZA/JERUSALEM dpa/rtr ■ Einen Tag nach den schweren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Polizisten auf dem Jerusalemer Tempelberg ist es gestern zu zahlreichen Gewaltausbrüchen im Gaza-Streifen und dem Westjordanland gekommen.

Israelische Kampfhubschrauber beschossen nach palästinensischen Augenzeugenberichten gestern das Polizeihauptquartier und die Polizeiakademie der palästinensischen Autonomiebehörde in Gaza. Demnach feuerten zwei Hubschrauber mindestens drei Raketen auf die Gebäude ab, wodurch schwerer Sachschaden entstand. Vier Menschen sollen verletzt worden sein. Mehrere Palästinenser wurden mit Schocksymptomen in Krankenhäuser gebracht. Nach israelischen Angaben zielten die Angriffe auf eine palästinensische Waffenfabrik.

Im Dorf Fara nördlich von Nablus im Westjordanland wurden bereits in der Nacht zu gestern sechs Palästinenser getötet und einer verletzt. Die Männer kamen bei einer großen Explosion ums Leben, als sie sich in oder bei einem Auto aufhielten, das in einer Garage geparkt war. Palästinensische Sicherheitskräfte sagten, vermutlich habe die israelische Armee von einem Stützpunkt in der nahe gelegenen Siedlung Elon Moreh aus mit Panzern auf die Männer gefeuert. Die Getöteten seien Mitglieder der „Brigaden der Al-Aksa-Märtyrer gewesen, eines bewaffneten Armes der Fatah-Bewegung. Sie stünden auf israelischen Listen gesuchter Personen.

Ein Sprecher der israelischen Armee bestritt dagegen gestern jede Beteiligung israelischer Soldaten an dem Vorfall. Weder Panzer noch israelische Hubschrauber seien in der Nähe gewesen, als sich die Explosion ereignete. Israels Armee hat in der Vergangenheit wiederholt mutmaßliche palästinensische Extremisten gezielt getötet, in mehreren Fällen jedoch die Beteiligung an derartigen „Hinrichtungen“ bestritten. Gestern Morgen war sowohl aus israelischen wie auch aus palästinensischen Kreisen zu hören, es habe sich bei dem Vorfall in Fara möglicherweise um einen Unfall palästinensischer Bombenbauer handeln können. Diese Ansicht vertrat auch die stellvertretende israelische Verteidigungsministerin, Dalia Rabin-Filosof. Auch bei früheren „Arbeitsunfällen“ von Bombenbauern hätten die Palästinenser Israel für den Tod von Aktivisten verantwortlich gemacht. Zurzeit gebe es „zwei- bis dreimal Bombenalarm pro Tag“. Israels Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Beth würden jedoch täglich Anschläge verhindern.

In der Jerusalemer Altstadt wurde gestern ein ultra-orthodoxer Jude von einem palästinensischen Attentäter durch Messerstiche schwer verletzt. In der Stadt machte sich angesichts der jüngsten Gewalt Panik breit. Ebenfalls in Jerusalem explodierte in einem israelischen Linienbus eine Bombe, die dem israelischen Rundfunk zufolge nur Sachschaden anrichtete. Gestern morgen beschossen Palästinenser einen israelischen Bus in der Nähe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland. Der Fahrer sei leicht verletzt worden, teilte die israelische Armee mit.

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