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steffel gut beratenDie Zeit danach

Auf den ersten Blick wirkt das Ereignis nur wie ein politisches Schauspiel ohne Substanz: Frank Steffel, der Herausforderer der Union für den Posten des Regierenden Bürgermeisters, stellt „Berater“ vor. Schon wieder. Diesmal handelt es sich um Lothar Späth, Manfred Gentz, Horst Teltschik und Eric Schweitzer. Diese vier sollen den Kandidaten in Fragen beraten, bei denen er sich doch eigentlich als erfolgreicher Unternehmer bestens beschlagen wähnt: in der Wirtschaftspolitik.

Kommentar vonROBIN ALEXANDER

Natürlich denken weder der Finanzvorstand von Daimler-Chrysler Gentz noch das BMW-Vorstandsmitglied Teltschik und schon gar nicht der König von Jena, Lothar Späth, auch nur im Traum daran, sich hier in Berlin als Wirtschaftssenator zu verdingen. Lediglich bis zur Wahl wollen sie Frank Steffel beraten. Eine reine Luftnummer also? Nicht ganz.

Dass Leute wie Späth, Teltschik und Gentz ihren Namen für Steffels Kampagne hergeben, stärkt diesen schon. Nicht unbedingt für die Wahl zum Abgeordnetenhaus im Oktober. Hier ist diesmal gegen Rot-Rot-Grün keine Mehrheit zu holen. Geschieht nicht ein Wunder, ist diese Wahl schon verloren – für die Partei. Jedoch nicht für den Herausforderer. Frank Steffel muss seine Position als Kandidat nutzen, um die Berliner Union zu verändern. Er muss jetzt – da die Aufmerksamkeit auf ihm liegt und ihn noch keine Niederlage belastet – beginnen, die Christdemokraten neu auszurichten.

Hier hat Steffel, genau betrachtet, seit seiner Nominierung erstaunlich viel erreicht. Sein neuer Generalsekretär, seine viel verspotteten Gespräche mit dem SED-Renegaten Günter Schabowski, die Berufung von Emine Demirbüken ins Beraterteam und sein offensives Werben um eine schwarz-grüne Annäherung mitten im Wahlkampf: Alles Ausdruck seines Willens, die CDU zu verändern, um neue Wählerschichten anzusprechen. Dies wird ohne einen deutlichen Schlussstrich unter die Ära Landowsky/Diepgen nicht gelingen. Noch ist Eberhard Diepgen Landesvorsitzender.

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