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Füllhorn über St. Pauli

■ 120 Projekte bewerben sich für EU-Förderung über Efre-Programm

Noch in diesem Jahr soll das erste Geld aus der EU-Förderung für St. Pauli bewilligt werden. Wie Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) gestern mitteilte, haben sich 120 Projekte für eine Förderung durch den Europäsichen Fonds für Regionale Entwicklung (Efre) beworben. Nach Einschätzung der Behörde sind allerdngs nur 18 Anträge für das Programm geeignet. Durch eine Belebung der Wirtschaft soll die soziale Struktur des Stadtteils verbessern.

Die EU-Kommisson hatte am 25. Juli 11,7 Millionen Mark für den Stadtteil bewilligt. Mit der gleichen Summe wird Hamburg die Projekte kofinanzieren, so dass der Stadtteil eine Finanzspritze von knapp 24 Millionen Mark erhält. Weiteres Geld aus anderen Töpfen der Stadt und private Investitionen, die das Förderprogramm auslöst, werden das Finanzierungsvolumen nach Einschätzung der Wirtschaftsbehörde auf mindestens 48 Millionen Mark erhöhen.

Das EU-Geld soll jeweils zur Hälfte in die öffentliche Infrastruktur und in die Wirtschaft fließen. Zu den Straßen und Plätzen, die damit verschönert werden, könne durchaus der Spielbudenplatz gehören, sagte Mirow. Die Stadtentwicklungsbehörde hatte das der taz hamburg gegenüber noch im Juni ausgeschlossen.

Mit dem Efre-Geld kann die Wirtschaft indirekt gefördert werden, etwa durch eine Firmengründungsberatung für Migranten, oder direkt durch Investitionsbeihilfen. Bei kleinen Unternehmen sind bis zu 15 Prozent Förderung möglich, bei mittleren bis zu 7,5 Prozent. Darüberhinaus kann die Wirtschaftsbehörde Firmen innerhalb von drei Jahren mit bis zu 100.000 Euro unter die Arme greifen.

Unterstützt werden können Unternehmen vom Musik-Club bis zum Multimedia-Startup. Als Ziel gab Mirow vor, „dass der Stadtteil so bunt bleibt wie er ist, aber die Kehrseiten weniger deutlich hervortreten“. Gernot Knödler

Anprechpartner bei der Wirtschaftsbehörde unter 428 41-1411, -1304, -1402, -1438.

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