: Bank fehlt Geld
Bankgesellschaft weiter auf der Suche nach Investoren. Gespräche mit US-Investor Flowers werden fortgesetzt
Die Verhandlungen des Landes Berlin mit dem US-Investor J. Christopher Flowers über dessen mögliches Engagement bei der Sanierung der finanziell angeschlagenen Bankgesellschaft sind nach Senatsangaben positiv verlaufen. Eine Sprecherin von Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD) sagte gestern: „Das Gespräch ist in sehr produktiver und angenehmer Atmosphäre verlaufen.“ Man stehe weiterhin in Kontakt und werde bei Bedarf wieder Gespräche führen. Flowers bleibe für den Senat als Mehrheitseigner der Bank ein ernsthafter Partner. „Der Zeitpunkt für eine Entscheidung ist aber noch nicht erreicht“, sagte die Sprecherin, die sich zum Inhalt der Gespräche nicht äußerte.
Flowers hatte als Sprecher einer internationalen Investorengruppe Mitte August angekündigt, das Konsortium sei bereit, die Bankgesellschaft als Ganzes zu übernehmen und zu sanieren. Ob Flowers sein Angebot gegenüber dem Land konkretisiert habe, wollte die Senatssprecherin nicht sagen. Vor allem wegen Verlusten im Immobiliengeschäft hat die Bankgesellschaft derzeit einen Finanzbedarf von rund zwei Milliarden Euro. Die Hauptversammlung hatte die nötige Kapitalerhöhung Ende August beschlossen. Das Land Berlin stellte daraufhin bereits entsprechend seines 56,6-Prozent-Anteils 1,132 Milliarden Euro bereit. Falls die anderen Eigner, darunter mit 7,5 Prozent der Versicherungskonzern Parion, nicht entsprechend mitziehen, will das Land allein einspringen. Berlin verhandelt derzeit mit den Großaktionären und Interessenten aus dem privaten und öffentlich-rechtlichen Bankensektor über ein Engagement bei der Bankgesellschaft. Zweitgrößter Aktionär ist die Norddeutsche Landesbank, die nach Angaben des Aufsichtsrates ihren derzeitigen Anteil von 20 auf 10 Prozent verringern will. RTR
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