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Aufstand der Tiere

Ihrem Zoo droht die Pleite, wenn seine Aktionäre nicht auf den freien Eintritt verzichten. Jetzt übernehmen sie selbst die Zügel

14.000 Tiere des Berliner Zoos trafen sich gestern zu einer Vollversammlung im Giraffenhaus. Haus und Hof stehen nämlich vor der Pleite, weil die Finanzsenatorin ihrer Zoo AG droht, die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Der Amtsschimmel behauptet: Die Freikarten der Shareholder stellten eine „verdeckte Gewinnausschüttung“ dar. Steuernachzahlungen von Millionen stehen an!

Not am Tier lautete die Parole. Zwei Stunden dauerte das große Palaver, begleitet von hysterischen Schreien der Paviane. Sie haben viele Aktionäre, die täglich ihr Gehege mit Snacks besuchen, lieb gewonnen. Dass die Bären ihre Plastik-Artgenossen in der Innenstadt ersetzen sollen, um so die Futterversorgung zu sichern, lehnten diese ab. „Wir machen doch nicht den Tanzbären,“ sagte ein Bär pikiert. Auch die Idee der Kraniche, die eingestellte Fluglinie Berlin-Washington, wieder zu bedienen, erschien durch die angedachte Sicherheitsbetreuung der Raubtiere als zu effizient. „Außer Selbstmördern nehmen da doch alle Reißaus“, brachte es ein Pinguin auf den Punkt.

Jetzt soll doch der Amtsschimmel helfen: mit der lebenslangen Dauerkarte für Aktionäre zum einmaligen Preis von 498 Mark.

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