: Justizohrfeige im Castor-Prozess
CELLE dpa ■ Der Fall des Atomkraftgegners Jochen Stay muss vom Landgericht Lüneburg neu verhandelt werden. Es müsse neu geprüft werden, ob Jochen Stay am 24. März dieses Jahres während eines Castor-Transports durch Niedersachsen in einer Rede tatsächlich zum Landfriedensbruch aufgerufen habe, sagte gestern eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Celle (OLG). Der Sachverhalt sei in Lüneburg nicht hinreichend aufgeklärt worden. Eine vorliegende Videokassette von der Rede Stays sei von den Richtern offenbar nicht eingesehen worden. Zudem hätte der Beschuldigte vor dem Beschluss des Landgerichts Lüneburg noch einmal angehört werden müssen. Damit gab das OLG der Beschwerde des Sprechers der Anti-Atomkraft-Bewegung „X-tausendmal quer“ statt. Stay war bei einer Protestaktion auf den Gleisen bei Deutsch Evern im Kreis Lüneburg während eines Castor-Transports für drei Tage in polizeilichen Gewahrsam genommen worden.
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