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Mehrheit für freie Hennen

Niedersachsen beschloss, im Bundesrat der Hennenhaltungverordnung zuzustimmen

HANNOVER taz ■ Für die Hennenhaltungverordnung von Verbraucherministerin Renate Künast, mit der ab 2006 die Käfighaltung endgültig verboten wird, zeichnet sich eine Mehrheit im Bundesrat ab. Auch Niedersachsen, das bislang auf die Zulassung einer Kleingruppenhaltung in Großkäfigen gedrängt hatte, will nun der Verordnung am Freitag in der Länderkammer den Segen geben. Dies beschloss gestern das niedersächsische Landeskabinett auf einer auswärtigen Sitzung in Lüneburg.

Die Niedersachsen beharren nur noch auf kleinen Ergänzungen zu Künasts Verordnung, die die Bundesratsausschüsse bereits beschlossen haben. Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Uwe Bartels sollen für die Bodenhaltung zusätzlich eine Obergrenze von 6.000 Hennen pro Herde und für die Volierenhaltung eine Begrenzung auf maximal 18 Tiere pro Quadratmeter Stallgrundfläche eingeführt werden.

Er gehe davon aus, dass die ergänzte Verordnung im Bundesrat eine Mehrheit finden und der Bund die Ergänzungen übernehmen werde, sagte Bartels. Mit den Obergrenzen könne Niedersachsen der Verordnung gerade noch zustimmen. Ein Durchbruch für den Tierschutz sei diese jedoch nicht. Bartels verwies auf eine Entschließung des Bundesrates, die die Einrichtung eines Tierschutz-TÜVs und eine Überprüfung der Wirkungen der Hennenhaltungsverordnung verlangt. Bartels befürchtet, dass bei der Bodenhaltung mehr Antibiotika eingesetzt wird, so die Aggressivität zwischen den Tieren zunimmt. JÜRGEN VOGES

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