: Das Personalkarussell beginnt
Grüne und FDP sollen jeweils zwei Senatoren bekommen. Böger, Goehler, Schöttler und Körting müssen zittern
SPD, Grüne und FDP in Berlin haben sich am Freitag zur siebten und entscheidenden Runde ihrer Koalitionsverhandlungen getroffen. Themen waren die noch ausstehenden Bereiche Soziales, Frauen, Wirtschaft, Umwelt, Verkehr, Stadtentwicklung sowie Wissenschaft und Kultur. Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) kündigte Verhandlungen bis in die Nacht an. Nach der inhaltlichen Diskussion soll es dann am Wochenende um die Besetzung des neuen rot-grünen-gelben Senats gehen.
Einigkeit besteht in den „Planspielen“ bisher darüber, dass Klaus Wowereit (SPD) das bisherige Amt des Regierenden Bürgermeisters behält. Ebenso gehen die Verhandlungspartner davon aus, dass die SPD vier und die Grünen sowie die FDP jeweils zwei Senatorenposten in der Regierung erhalten werden. Und niemand zweifelt schließlich daran, Peter Strieder als Bausenator und Christiane Krajewski als Sparkommissarin am Kabinettstisch wiederzufinden. Die beiden Sozialdemokraten gelten als „gesetzt“ und sicher – im Gegensatz zu Ehrhart Körting (Inneres) und Klaus Böger (bisher Schule), die zur Manövriermasse des Regierenden Bürgermeisters werden könnten, hält der sich nicht an seine Maxime „Qualität vor Quote und Bewährtem“.
Gibt Klaus Wowereit dem Ruf der SPD-Ostmitglieder nach, die wieder ein Mitglied aus den eigenen Reihen im Senat sehen wollen, könnte Gabi Schöttler (bisher Gesundheit) erneut in den Senat einziehen. Klaus Böger als SPD-Rechter oder Ehrhart Körting würde damit kippen, zumal Wowereit nachgesagt wird, gern ein zweites neues Gesicht neben Krajewski zu sehen. Selbst wenn Schöttler also nicht auf einen Posten gehievt würde, bedeutete das keine Senatsgarantie für Böger oder Körting.
Das neue Gesicht könnte Monika Griefahn (SPD) heißen, die als mögliche Kultursenatorin Adrienne Goehler (für die Grünen) beerben könnte. Und im Gerangel um die Posten hat Goehler – trotz erfolgreicher Politik und Akzeptanz in der Stadt – das Amt nicht sicher, hat sich doch selbst die eigene Partei auf keine klare Personalstrategie geeinigt.
Goehler ist nicht die einzige Grünen-Frau mit Ambitionen auf ein Senatorenamt. Auch Fraktionschefin Sibyll Klotz hat Ansprüche angemeldet.
Bleibt die FDP, die die Ressorts Wirtschaft samt Wissenschaft und Bildung ergattern möchte. Ihr Spitzenkandidat Günter Rexrodt dagegen winkt ab. Als Senator müsste er zu viele lukrative Aufsichtsratsposten aufgeben.
ROLA
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