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Grüne für globale Gerechtigkeit

Länderrat verabschiedet Leitantrag zur Globalisierung. Heftige Kritik von Attac

MAGDEBURG ap ■ Die Grünen wollen die Globalisierung im Sinne internationaler Solidarität und Gerechtigkeit gestalten. Einen entsprechenden Leitantrag verabschiedete der Länderrat der Partei am Wochenende in Magdeburg. Parteichefin Claudia Roth und Umweltminister Jürgen Trittin betonten: „Wir sind keine Antiglobalisierungspartei.“ Grüne wollten Globalisierung „zähmen, zivilisieren und positiv gestalten“, sagte Roth.

Auf scharfe Kritik stieß der Beschluss beim globalisierungskritischen Netzwerk Attac. Die Entscheidung der Grünen zeige, dass die Partei die grundsätzliche Kritik an der Globalisierung weder ernst nehme noch richtig verstanden habe, erklärte Sven Giegold vom Attac-Koordinierungskreis am Sonntag. „Im Vergleich zur vagen und beschönigenden Kritik der Grünen an der Globalisierung ist sogar der jüngste Weltentwicklungsbericht der Weltbank mit seinen harten Fakten zur Armutsentwicklung geradezu radikal“, betonte der Attac-Sprecher.

Grünen-Parteichefin Roth sagte am Samstag vor dem Länderrat, es gehe auch um die Globalisierung der sozialen Gerechtigkeit, der ökologischen Verantwortung und der ökonomischen Vernunft. In dem Beschluss des Länderrats gehen die Grünen auf die Kritiker ein und betonen, die Globalisierung könne nur bewältigt werden, wenn sich der Süden darin als gleichberechtigter Partner mit seinen Identitäten und Traditionen wiederfinde.

„Globalisierung wird aber auch weltweit als Befreiung und Bereicherung erlebt“, heißt es in dem Beschluss. Am Beispiel Afghanistans und als Lehre aus dem 11. September warb Roth für eine langfristige internationale Politik, die nicht nur Symptome, sondern die Wurzeln von Rassismus und Gewalt bekämpfe. Probleme wie der Klimawandel ließen sich nicht mehr national lösen, betonte Bundesumweltminister Trittin.

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