Keine Gefahr für Stadion

■ Securvita springt nur als Mieter am Millerntor ab. Finanzierung weiter möglich

Die Stadion-Neubaupläne des Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli sind nicht gefährdet. Entgegen anders lautenden Meldungen will sich sein Hauptsponsor „Securvita“ keineswegs von der Finanzierung des voraussichtlich 83 Millionen Euro teuren Stadions samt Mantelbebauung zurückziehen. Das Versicherungsunternehmen komme lediglich „nicht als Mieter in Frage“, sagte Securvita-Sprecher Norbert Schnorbach der taz hamburg. „Wir sind nach wie vor bereit, uns im Rahmen einer Geldanlage zu beteiligen", so Schnorbach weiter. Allerdings müsse zuerst eine Baugenehmigung vorliegen, bevor ein Immobilienfonds aufgelegt werden könne.

Noch ab diesem Jahr soll am Millerntor ein 32.000 Plätze fassendes Stadion sowie ein Gesundheitspark mit Bürokomplex errichtet werden. Die Securvita wollte dort Büros für 600 Mitarbeiter mieten, nahm jetzt aber davon Abstand.

Schnorbach zufolge will das wachsende Unternehmen vier verschiedene Niederlassungen an einem Standort zusammenführen. Der Zeitplan für den Stadionbau sei zu unsicher, um als Planungsgrundlage für diese Umzüge dienen zu können. Ursprünglich sollte mit dem Bau des neuen Stadions im Mai 2002 unmittelbar nach dem Ende der Saison 2001/2002 begonnen werden. Vor wenigen Wochen wurde der Start auf den späten Herbst verschoben.

Beim Club versuchte man ges-tern, die Wogen zu glätten: „Wir werden uns bemühen, einen neuen Hauptmieter zu finden und werden nicht in Panik verfallen“, versprach St. Paulis Präsident Reenald Koch gestern. Durch den Rückzug der Securvita beginne „jetzt der Wettbewerb um diesen guten Standort erst recht“, ergänzte Christian Toetzke vom Marketing.

Am Sonntag strebt der Club in Rostock den ersten Auswärtssieg der laufenden Saison an (17.30 Uhr auf Premiere World). Grund zum Optimismus gibt den Kickern, dass sie zuletzt drei Punktspiele in Folge ohne Niederlage hinter sich gebracht haben. knö/lno