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sylvia y. kaufmann, deutsche, sozialistin

Die linke Quotenfrau

Sie ist eine Quotenfrau für die unterrepräsentierten Gruppen im Konvent: Sylvia Yvonne Kaufmann ist die einzige Frau unter den sechs deutschen Delegierten, dazu die einzige Vertreterin der Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken im Europaparlament. Die „politische Familie“ der PDS-Politikerin wird aus nur drei Delegierten bestehen, davon eine aus Zypern mit nur eingeschränktem Stimmrecht.

Wie man sich fühlt als Zuhörerin in einer parlamentarischen Versammlung, weiß die 47-Jährige aus Erfahrung. Von 1990 bis 1994 saß sie als eine von 18 Beobachtern aus der ehemaligen DDR im Europaparlament. „Den Fehler, den wir zu Hause gemacht haben, sollten wir in Europa nicht wiederholen“, fordert Kaufmann.

Auch die Tatsache, dass von 105 Mitgliedern nur 16 weiblich und kleine Parteien wie Grüne oder Liberale hoffnungslos unterrepräsentiert sind, findet sie bedenklich. In Griechenland habe es eine öffentliche Diskussion darüber gegeben, ob die großen politischen Kräfte die Reform allein machen. In Deutschland nicht. Dennoch ist Kaufmann optimistisch, dass die Entscheidungen nicht nach einem Rechts-links-Schema verlaufen werden. Sie baut auf die Eigendynamik eines Gremiums, das sich aus starken Einzelpersönlichkeiten zusammensetzen wird. Auch da kann sie auf Erfahrungen zurückblicken: Im Grundrechtekonvent habe Roman Herzog durch geschickte Regie ein Ergebnis ermöglicht, von dem zu Beginn der Sitzungen niemand geträumt hätte. DANIELA WEINGÄRTNER

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