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Karsli lädt ab und wird ausgeladen

DÜSSELDORF taz ■ Ob er sich von Möllemann nur benutzt fühlt? Jamal Karsli überlegt keinen Augenblick. „Ich habe mich nicht instrumentalisieren lassen“, sagt der parteilose NRW-Landtagsabgeordnete. Selbstsicher sass der Exgrüne gestern im Clubraum des Landtags. „Ich war gleichberechtigter Spieler.“ Und er spielt weiter – mit Möllemann und gegen die „zionistische Lobby“. Auch ohne FDP-Parteibuch will Karsli mit Möllemann durchs Land touren, um seine Sicht des Nahostkonflikts mitzuteilen.

Was er dabei mitzuteilen gedenkt, davon gab Karsli gestern einen Vorgeschmack. Er habe seine Aussage, Israels Armee wende Nazimethoden an, zurückgenommen, „nachdem mir klar geworden ist, dass ich damit Teile der deutschen Öffentlichkeit überfordert hatte, die nicht vollständig informiert sind über die tatsächliche Situation im Nahen Osten“, verkündete der gebürtige Syrer. So gebe es konkrete Pläne Israels zur Massenvertreibung der Palästinenser. Karslis Parallele: „Die NS-Politik gegenüber den Juden in den 30er-Jahren zielte zuerst auch lediglich auf die Vertreibung der Juden.“ Und was den gegen ihn erhobenen Vorwurf anbelange, „es sei antisemitisch, den großen Einfluss der zionistischen Lobby auf die Medien zu erwähnen, so ist die Kampagne gegen meine Person der beste Beweis dafür, dass meine Feststellung richtig ist.“ Auch die Drahtzieher benennt er: den Chef des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und seinen Vize Michel Friedman. Er will sie verklagen – wegen „Verleumdung und Ehrverletzung“.

Auftakt von Karslis und Möllemanns Tour sollte eine Veranstaltung am 29. Juni in Essen sein, organisiert von deutsch-arabischen Ärzte- und Apothekervereinen. Gestern teilten diese mit, Karsli werde nun doch nicht reden. Man wolle die Veranstaltung nicht mit Nebenkriegsschauplätzen belasten. PAB

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