: Israel zu Finanzhilfe bereit
Wiederaufnahme der Zahlungen an palästinensische Autonomiebehörde. Finanzdirektor angeblich korrupt
JERUSALEM/RAMALLAH rtr/dpa ■ Israel ist nach Angaben aus politischen Kreisen grundsätzlich bereit, die Autonomieregierung der Palästinenser wieder finanziell zu unterstützen. Die Palästinenser seien mit der Forderung einverstanden, die Verwendung des Geldes überwachen zu lassen, damit es nicht für den Aufstand gegen die Besatzungsmacht Israel verwendet wird, verlautete am Sonntagabend.
Die Entscheidung zur Wiederaufnahme der Zahlungen fiel nach einer Unterredung des israelischen Außenministers Schimon Peres mit palästinensischen Regierungsvertretern. Demnach ist Israel bereit, zunächst 10 Prozent der wegen des Aufstandes zurückgehaltenen zwei Milliarden Schekel (etwa 420 Millionen Euro) Anteile am Steueraufkommen auszuzahlen. Die USA sollen an der Verwendungskontrolle beteiligt werden.
Einen Tag später hat die palästinensische Polizei den Generaldirektor des Finanzministeriums wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Nasser Tabub ist im Ministerium verantwortlich für Zölle und Einfuhrsteuern. Seine Festnahme sei Teil der Bemühungen im Kampf gegen Korruption der palästinensischen Führung, hieß es. Der genaue Inhalt der Vorwürfe war zunächst nicht bekannt.
Unterdessen hat Israel der Wiedereröffnung des vor zwei Wochen geschlossenen Büros des Präsidenten der palästinensischen Al-Kuds-Universität in Ostjerusalem zugestimmt. Die Schließung des Büros hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen