Hütte gemeinsam maßgeschneidert

Ende September finden die fünften Wohnprojekte-Tage statt. Breites Informationsangebot für den Weg zu einer liebenswerten Stadt. Stattbau-Buch über 15 Jahre Arbeit als alternativer Bauträger. Innovative Baugemeinschaften

Folgt man seiner Selbsteinschätzung, ist der alternative Sanierungsträger Stattbau eine Allzweckwaffe im Kampf für die soziale Stadt. „Es geht generell darum, preiswerten Wohnraum zu erhalten oder zu schaffen, neue Wohn- und Lebensformen in Hamburg zu fördern, Stadtentwicklung unter Einbeziehung von Arbeitsmarktpolitik zu realisieren und mit sozialpolitischen Anliegen zu verknüpfen“, schreibt Mitgründer Josef Bura.

Der Text gehört zu einer 100-seitigen Selbstdarstellung, mit der sich Stattbau rechtzeitig zu den fünften Hamburger Wohnprojekte-Tagen präsentiert. In einem Aufsatz-Teil beschäftigen sich Stattbau-Mitarbeiter damit, wie Hausgemeinschaften und Wohngruppenprojekte das Leben in der Stadt verbessern können. Außerdem erörtern sie praktische Fragen bei der Verwirklichung solcher Vorhaben. Im zweiten Teil werden im Sinne einer Rechenschaftslegung die Projekte vorgestellt, die von Stattbau betreut wurden. Die Lektüre bietet einen guten Einstieg ins Programm der Wohnprojekte-Tage, die umfasssend übers gemeinschaftliche Planen, Bauen und Wohnen informieren wollen (Wohnprojekte, Baugemeinschaften, soziale Stadtentwicklung: das Stattbau-Buch, Hamburg 2002).

Wohnprojekte sind Zusammenschlüsse von Menschen, die die Auswahl ihrer Nachbarn und den Schnitt ihrer Wohnung nicht dem Zufall überlassen wollen. Mit oder ohne Eigenkapital bauen sie Häuser und Siedlungen nach ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen, nicht denen eines großen Investors. So entstehen Gemeinschaftsräume und Wohnungen, die auf die speziellen Bedürfnisse von Alten und Jungen, Familien, Alleinerziehenden und kinderlosen Singles zugeschnitten sind.

Wohnprojekte planen Häuser mit Fahrrad-Garagen, Sonnenkollektoren und Pflanzenkläranlagen. Sie schaffen die Voraussetzungen, dass die verschiedenen Gruppen unter einem Dach leben und sich gegenseitig helfen können. Mit ihrem besonderen Engagement für ihre Nachbarschaft wirken sie in ihren Stadtteil hinein, etwa durch die Gründung von Food-Coops oder gemeinschaftliche Kinderbetreuung. GERNOT KNÖDLER

Die Wohnprojekte-Tage finden am 27. und 28. September in der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) statt. Eintritt am Samstag: fünf Euro, ermäßigt die Hälfte. Anmeldungen an Stattbau Hamburg, Neuer Kamp 25, Fon: 040/ 43 29 42 - 0, Mail: post@stattbau-hamburg.de