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Theater vertauscht

Stage Holding erhält Zuschlag für Theater des Westens. Dafür geht marodes Metropol wieder an das Land zurück

Der Senat hat gestern beschlossen, wieder ein Theater zu verkaufen. Ein rentables Geschäft macht Finanzsenator Thilo Sarranzin (SPD) dabei nicht. Denn zeitgleich mit dem Verkauf entschied das Kabinett, eine andere marode Bühne wieder in ihren Besitz zurückzunehmen. Das Land, sagte Regierungssprecher Michael Donnermeyer nach der Sitzung des Senats am Dienstag, habe beschlossen, das finanziell angeschlagene Theater des Westens an den Musical-Branchenführer Stage Holding zu veräußern.

Mit der Stage Holding, so der Sprecher, habe ein auf dem Musicalmarkt etablierter Investor gewonnen werden können. Der Produzent stehe dafür ein, „dass im Theater des Westens weiterhin hochwertige Produktionen aus dem Bereich Musical, Theater und Operette zur Aufführung gelangen“.

Die Privatisierung muss noch durch das Abgeordnetenhaus abgesegnet werden. Der Mitbieter Thomas Krauth, der sich mit seiner Firma BB Promotion an der Ausschreibung beteiligte, hat damit das Nachsehen. Stage Holding hatte nach der Pleite der Stella Musical AG das Theater am Potsdamer Platz übernommen.

In dem Regierungsbeschluss ist festgelegt, dass die Immobilie im Besitz des Landes bleibt und das Musicalunternehmen die Betriebsgesellschaft ankauft. Zudem verpflichtet sich die Stage Holding, die bestehenden 104 Arbeitsplätze zu erhalten und den Spielbetrieb ohne Zuschüsse zu garantieren.

Mit der Entscheidung zeigte sich der Senat zufrieden, wurde doch damit ein Konkurs des Theaters abgewendet, da das Land die bisherigen Zuschüsse in Höhe von 10 Millionen Euro für 2003 im Haushalt gestrichen hatte. Bereits im Juli musste er eine Bürgschaft zur finanziellen Absicherung der Bühne übernehmen.

Ob der Senat wirklich beim Theater des Westens aus dem Schneider ist, wird sich zeigen müssen. Zweifel sind angebracht deshalb, weil zugleich das Metropol-Theater, das Berlin seit Jahren wie Sauerbier anbietet, wieder an das Land zurückging – und zwar von der Stage Holding, die wegen zu hoher Investitionskosten von dem Vertrag zurücktrat. ROLF LAUTENSCHLÄGER

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