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An vielen Fronten

Nicht alle Islamisten Deutschlands gehören zu al-Qaida

BERLIN taz ■ Gegen in Deutschland lebende Islamisten werden zahlreiche Verfahren geführt. Stets wird dabei nach der Verbindung zu al-Qaida gefragt, selten kann sie nachgewiesen werden.

Abdelghani Mzoudi: Der Marokkaner wurde am 10. Oktober in Hamburg festgenommen. Er soll die Terrorzelle um Mohammed Atta unterstützt haben. Unklar ist noch, ob er von den konkreten Anschlagsplänen wusste.

Frankfurter Gruppe: Gegen vier Algerier wird seit April vor dem Frankfurter Oberlandesgericht verhandelt. Sie sollen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt oder die Synagoge in Straßburg geplant haben. Die Bundesanwaltschaft geht nicht davon aus, dass die Gruppe zu al-Qaida gehörte, allerdings hätten Kontakte bestanden. Das Verfahren gegen einen fünften Algerier wurde vor wenigen Wochen eingestellt, da er wohl doch nichts von den Plänen wusste.

Mülheimer/Duisburger Gruppe: Nach dem Al-Qaida-Anschlag im tunesischen Djerba wurde gegen vier Personen um den zum Islam konvertierten Christian G. ein Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Der Attentäter von Djerba hatte kurz vor der Tat mit G. telefoniert. Mangels konkreter Verdachtsmomente sind G. und die anderen drei Verdächtigen aber weiter auf freiem Fuß.

Al-Tawhid-Gruppe: Noch sechs von neun Mitgliedern dieser Ende April ausgehobenen bundesweit aktiven Gruppe sind in Haft. Sie sollen Anschläge in Deutschland geplant haben. Ein Al-Qaida-Bezug ist noch unklar. Zur Gruppe gehört auch Shadi A., der im Hamburger Verfahren als Zeuge der Anklage auftreten soll.

Osman P.: Der in Deutschland geborene Türke soll gemeinsam mit seiner Freundin einen Anschlag auf US-Einrichtungen in Heidelberg geplant haben. Die beiden sind noch in Haft, gelten aber als Einzeltäter.

CHRISTIAN RATH

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