Medien: CIA tötet Al-Qaida-Mitglieder

Geheimdienst soll im Jemen sechs Mitstreiter Bin Ladens mit ferngesteuerter Rakete ermordet haben

WASHINGTON/SANAA dpa/afp/taz ■ Der US-Geheimdienst CIA hat amerikanischen Zeitungsberichten zufolge im Jemen sechs mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen gezielt mit einer ferngesteuerten Rakete getötet. US-Geheimdienstkreise bestätigten danach den Angriff, mit dem nach Einschätzung von Experten eine neue „aggressive Phase“ des amerikanischen Antiterrorkampfes eingeleitet worden ist. Es war das erste „offene“ Attentat auf Al-Qaida-Mitglieder außerhalb Afghanistans. Eine offizielle Bestätigung durch das Weiße Haus oder das Pentagon gab es nicht. Aus den Regierungs- und CIA-Kreisen verlautete jedoch, dass der Angriff am Sonntag mit Hilfe eines unbemannten bewaffneten Aufklärungsflugzeugs vom Typ Predator ausgeführt wurde. Danach spürte die mit zwei „Hellfire“-Raketen bestückte „Drohne“ rund 160 Kilometer von Sanaa entfernt auf einer Straße einen Geländewagen mit den als Terroristen verdächtigten Männern auf. Zu den Insassen gehörte der vom FBI seit Monaten als Topterrorist gesuchte Kaid Sinian al-Harithi. Wie es hieß, waren sich die US-Behörden aufgrund geheimdienstlicher Informationen über die Identität des auch als Abu Ali bekannten Jemeniten sicher. Er gilt als einer der Hauptkomplizen von Terroristenchef Ussama Bin Laden. Harithi soll auch Drahtzieher des Anschlags auf das Kriegsschiff „USS Cole“ vor zwei Jahren gewesen sein.

Ursprünglich war das unbemannte Flugzeug zur reinen Aufklärung feindlicher Gebiete von den US-Militärs entwickelt worden. Die Idee, die Drohne mit Raketen zu bewaffnen, ist ein Resultat des Kosovokrieges 1999 – hatte der „Predator“ militärische Ziele ausgemacht, wurden die in Italien stationierten Kampfflugzeuge angefordert. Nicht selten waren die Ziele beim Eintreffen der Jets dann wieder verschwunden. WG

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