Doppelte Strafe: Abschiebung von Hundehalter
Der Besitzer des Kampfhundes „Zeus“, der vor zwei Jahren den sechsjährigen Jungen Volkan getötet hatte, erhält eine zweite Strafe: Er wird aus der Haft heraus in die Türkei abgeschoben. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) lehnte seine Beschwerde gegen die sofortige Vollstreckbarkeit seiner Ausweisung ab.
Ibrahim K. ist in der Bundesrepublik geboren und aufgewachsen. Er hatte eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Dennoch wird er aus „generalpräventiven Erwägungen“ ausgewiesen. Laut OVG bestehe „ein dringendes Bedürfnis, über eine strafrechtliche Sanktion hinaus durch Ausweisung andere Ausländer von Straftaten ähnlicher Art und Schwere abzuhalten“. Ibrahim K. hatte am 26. Juli 2000 seinen und den Hund seiner Freundin unangeleint und ohne Maulkorb in Wilhelmsburg ausgeführt und damit laut Gericht die von den Tieren ausgehende Gefahr ignoriert. Die Hunde waren auf ein Schulgelände gesprungen und hatten den kleinen Volkan zerfleischt. Ibrahim K. war wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Die wäre Ende 2003 verbüßt. EE
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen